„Buchstabenbilder“ von Iris Kopp: Vernissage und Ausstellung

Datum/Zeit
Date(s) - 30/03/2023
19:00 - 21:00

Veranstaltungsort
Süßen - Rathaus

Kategorien


Mit Buchstaben, Wörtern und Worten beschäftigt sich die gelernte Goldschmiedin und diplomierte Designerin Iris Kopp intensiv seit 2015. Sie arrangiert farbige, gerissene Formen auf gedruckten oder gemalten Arbeitsebenen – prominent, eingeflochten oder mit dem Hintergrund verschmelzend. Immer ein Wort mit persönlichem Bezug, direkter Ansprache und intensiver Auseinandersetzung.

Vom 30. März bis zum 26. Mai 2023 können einige Werke von Iris Kopp im Süßener Rathaus betrachtet werden. Die Vernissage zur Ausstellung findet am Donnerstag, 30. März 2023 um 19.00 Uhr im Rathaus Süßen statt, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Die Einführung übernimmt Gabriele Klang, musikalisch umrahmt wird die Vernissage von Wayfarer mit Hanna Hansen.Im Rahmen von Führungen am Mittwoch, 26. April und am Mittwoch, 24. Mai von 17.00 – 19.00 Uhr kann der persönliche Kontakt zu Iris Kopp hergestellt werden.

Iris Kopp geht es nicht nur um Buchstaben und Worte, es geht um Farbigkeit, Stimmung, Musterfolgen, Motiv und das Spiel mit mehreren Ebenen. Achtsamkeit bei der Farb- und Formgebung, sorgfältige Auswahl und Abstimmung der unterschiedlichen Materialien verbinden das Handwerkliche mit dem Kreativen. Oft verliert sich im Verlauf des Schaffensprozesses die klare Trennung zwischen Bildhintergrund und -vordergrund. Gestalterische Motive und Buchstaben, Buchstäblich-Strenges und bildhaft-Kreatives wachsen zusammen, begegnen sich und werden zu etwas Neuem, zum eigentlichen Bild.

Das Verhältnis von Bild und Wort hat eine lange Tradition. Die ersten schriftlichen Äußerungen des Menschen waren Bilder. In den Bildern war die Botschaft versteckt. Dann wurden aus den Bildern Bildzeichen, um die Kommunikation zu beschleunigen und zu vereinfachen und aus den Zeichen wurden schließlich Buchstaben. Buchstaben sind, so gesehen, nichts anderes als abstrahierte Bilder. Iris Kopp geht diesen Schritt in ihren Collagen wieder zurück und holt die Buchstaben ins Bild. Dieses Bild ist aber nicht nur eine Illustration der Buchstaben und Sätze. Beide, Buchstaben und Bild, stehen in einer Wechselwirkung zueinander. Dieser Wechselwirkung nachzuspüren ist spannend und kann an den einzelnen Arbeiten studiert werden.

Es gibt Bilder, da werden die Worte vom Bild fast verschlungen. Die Worte haben zu kämpfen und der visuelle Eindruck setzt sich durch. In anderen Bildern ergänzen sich Bild und Wort klassisch. Das Bild bleibt dezent im Hintergrund, die Buchstaben dürfen sprechen. In wieder anderen fließen Wort und Bild zu einer formalen oder farblichen Einheit zusammen, grenzen sich kaum mehr voneinander ab, sondern ergänzen und bestärken sich in Ton und Sprache. So wird das Verhältnis von Bild und Wort in jeder Collage wieder neu thematisiert und in seiner Wechselwirkung bedacht.

Das animiert zu Betrachtung, Beschäftigung und zum Verweilen. Man betrachtet die Bilder und unversehens ist man dabei, Worte zu buchstabieren, so wie man es einmal tat als man die erste Grundschulklasse besuchte und sich langsam, Buchstabe um Buchstabe, an ein Wort oder einen Satz herantastete.
Anstrengend ist das. Aber diese Anstrengung spiegelt nur wider, welche Mühe und Arbeit in der Formung und Gestaltung eines jeden Buchstaben liegt, denn jeder Buchstabe ist ein Unikat, in Form und Farbigkeit unterschieden von den anderen, keine zwei Buchstaben sind gleich, jeder ganz individuell gefertigt: aus Papier, nicht geschnitten oder gestanzt, sondern von Hand gerissen

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