Ausstellung „Faszination Glaskunst“ – Glas: gestrickt, bemalt, geformt

Datum/Zeit
Date(s) - 26/03/2017
17:00 - 20:00

Veranstaltungsort
Lorch - Kloster Lorch

Kategorien


Die Vielfalt des Werkstoffs Glas und das Gedenkjahr zur Reformation in einer Ausstellung. Mehr als 200 zeitgenössische Kunstwerke aus Glas, von 36 Künstlerinnen und Künstlern geschaffen, sind jetzt im 900 Jahre alten Kloster Lorch im Remstal zu sehen. Die vierte internationale Glaskunstausstellung beginnt am 26. März.

Glas ist „transparent, flüssig, weich, fließend, spröde, empfindlich, starr, hygienisch, alltäglich, bunt, zart, reflektierend, massig, scharfkantig, erdig, leicht“ und schwer. So beschreibt Alkie Osterland, Glaskünstlerin aus Schwäbisch Gmünd, den Werkstoff mit dem sie arbeitet. Es ist als ob sie damit auch die Vielfalt dessen beschreibt was die 36 Glaskünstlerinnen und -künstler demnächst im Kloster Lorch zeigen. Rund 300 Kunstwerke sind in Lorch angekündigt. Sie kommen aus den traditionellen „Glasregionen“ Deutschlands wie Thüringen und dem Bayerischen Wald aber auch Norddeutschland, Hessen, Bayern oder aus dem Remstal und Filstal. Hinzu kommen Künstler aus Österreich, Italien und Polen.

Christian Schmidt aus Zwiesel ist einer der international bekanntesten Glaskünstler. Seine Arbeiten finden sich in us-amerikanischen Museen ebenso wie in Tschechien oder in der Kunstsammlung Würth. Er beherrscht die Technik der Glasgravur in Perfektion. Auf seinen kräftig farbigen Behältnissen tummeln sich bisweilen Gestalten, die aus einem surrealistischen Gemälde entsprungen oder von Pieter Bruegel erfunden worden wären.

Rainer Metzger aus Frauenau, der schon mehrfach in Lorch ausgestellt hat, bringt Vasen mit ungewöhnlich plastischer Wirkung. Metzger bemalt klares Glas mit Miniaturen und bringt danach das Glas wieder in einen flüssigen Zustand. Dadurch verändern sich Bilder und Glas auf einzigartige Weise. Glas und Stahl gemeinsam verarbeitet wird normalerweise mit Großbauten in Verbindung gebracht. Thomas Matt aus dem Schwarzwald schafft es mit seinen Arbeiten, dass Stahl leicht und Glas flüssig erscheint. In Lorch ist er mit einer großen Plastik im Gartengelände des Klosters vertreten. Leicht erscheint Glas bei Nadja Recknagel. In Thüringen geboren, in Halle/Saale ausgebildet „strickt“ sie mit Glasfäden „Skulpturen der Seele“. Ebenso filigran wie stabil sind ihre fantasievollen Arbeiten.

Meditative Glasbilder bringen Ada Isensee aus Remshalden-Buoch, Susanne und Ulrich Precht aus Lauscha, Thüringen, oder der Glasermeister Andreas Rieder aus Inzell in Bayern in das 900 Jahre alte Stauferkloster über der Stadt Lorch. Zu sehen sind die Kunstwerke im ehemaligen Speisesaal der Mönche, dem Refektorium, im Kreuzgang und in der Klosterkirche.

Große Objekte, wie die knapp drei Meter hohe Installation „fragile Welt“ von Simone Fezer, Remshalden, finden im Außengelände Platz. Dort will auch Wolfgang auslegen.

Mit seinen Wabenobjekten und Skulpturen bekannt geworden ist Jörg Zimmermann aus Uhingen im Filstal. Seine Arbeiten sind nicht nur in den USA, in England und in der Schweiz ausgestellt, sondern seit vielen Jahren auch in Lorch.

Es verspricht die vielseitigste und größte Glaskunstausstellung zu werden, die bislang im Kloster Lorch zu sehen war. Vier Wochen lang präsentieren sich die Kunstwerke. Ein Teil davon steht unter dem Thema „Überkreuz“ mit dem an das Reformationsjubiläum 2017 erinnert wird. Ausdrücklich erinnert Susanne Wolf aus dem Allgäu mit ihrer Arbeit „95 Thesen“ an den Thesenanschlag Martin Luthers vor 500 Jahren.

Die Ausstellung wird am 26. März um 17 Uhr eröffnet und ist dann bis zum 26. April täglich von 10 bis 18 Uhr im Kloster Lorch zu sehen. Der Eintritt in die Ausstellung ist im Klostereintritt enthalten. An Sonn- und Feiertagen finden um 16 Uhr spezielle Glaskunstfügrungen statt. Licht und Musik gibt es zur Ausstellung nicht nur zur Eröffnung und am Schluss, wenn der Preis der Besucher für ein Ausstellungsobjekt vergeben wird. Am 7. und 8. April, jeweils ab 19 Uhr, gibt es Ausstellungsnächte. Dabei spielen „Der Stauferhaufen“ und „Banda Colini“ am Freitag und am Samstag gibt es „Chansons so fragil wie Glas“.

Foto: „Das Wesentliche“ von Achim und Hiltrud Schieffer, Nideggen: „Nach dem oft blutigen und schmerzhaften Prozess von Reformation und Gegenreformation, gibt uns das heutige Bemühen der Kirchen um ein Miteinandertrotz immer noch einiger unterschiedlicher Standpunkte – die Hoffnung, dass die Diskussionen um religiöse Inhalte und Intentionen auf das Wesentliche des christlichen Glaubens, die Auferstehung, gerichtet werden können.“

PM

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/events/ausstellung-faszination-glaskunst-glas-gestrickt-bemalt-geformt/