Vernetzung von Notruf und ärztlichem Bereitschaftsdienst

 

Mehr Mitarbeiter in der Integrierten Leitstelle Göppingen verbessern die Notfallversorgung deutlich. Ab dem 1. Juli wird zudem der ärztliche Bereitschaftsdienst im Landkreis über die bundesweit einheitliche Rufnummer 116 117 zu erreichen sein und in der Leitstelle entgegengenommen.

Die Zahl der Notrufe, die in der von Landkreis, Stadt Göppingen und DRK gemeinsam betriebenen Integrierten Leitstelle zentral eingehen, hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen –und damit auch die Zahl der Einsätze. Auch der Vergleich mit anderen Leitstellen hat gezeigt, „dass die Mitarbeiter spürbar mehr belastet sind“, stellt Alexander Sparhuber, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Göppingen fest. Nach Verhandlungen mit der Stadt, dem Landkreis und den Krankenkassen als Kostenträger, konnte jetzt erreicht werden, dass ein weiterer Einsatzleitplatz eingerichtet werden wird. Bereits seit Anfang Mai werden Mitarbeiter des DRK-Kreisverbandes entsprechend geschult. Ab dem 1. Juli dann wird der Disponentenplatz dauerhaft besetzt sein. Gleichzeitig werden auch die Stellenanteile für die Systemadministration erweitert, wofür die Feuerwehr Göppingen Mitarbeiter stellt. Für die Patienten bedeutet dies, dass ihre Notfallversorgung deutlich verbessert werden kann.

Eine weitere Verbesserung erwarten sich die Träger der Integrierten Leitstelle Göppingen, die Kassenärztliche Vereinigung und die Kreisärzteschaft von einer Neuerung im ärztlichen Bereitschaftsdienst. Wer nachts, am Wochenende oder an Feiertagen einen Arzt benötigt und nicht bis zur nächsten Sprechstunde warten kann, wird künftig noch schneller und vor allem gezielter medizinische Hilfe erhalten. Bereits heute gilt am Wochenende, an Feiertagen oder am Abend und in den Nachtstunden hierfür die bundesweit einheitliche Rufnummer für den ärztlichen Bereitschaftsdienst – 116 117. Ab Juli werden die Anrufe im Landkreis Göppingen dann durch die Integrierte Leitstelle entgegengenommen. Darauf haben sich die verantwortlichen Gremien jetzt geeinigt und gleichzeitig beschlossen, die Leitstelle auch für diesen weiteren Service mit dem erforderlichen Personal zu verstärken. Sie können künftig noch passgenauer Entscheidungen treffen, wissen, welcher medizinische Notdienst im Landkreis die optimale Hilfe in einem Notfall leisten kann und werden aufgrund einer strukturierten Abfrage entscheiden, ob ein Arzt im Bereitschaftsdienst helfen kann oder aber ob ein Notarzt mit dem Rettungsdienst erforderlich ist.

Der ärztliche Bereitschaftsdienst ist nicht zu verwechseln mit dem Rettungsdienst, der in lebensbedrohlichen Fällen Hilfe leistet. Bei Notfällen, zum Beispiel Ohnmacht, Herzinfarkt, akuten Blutungen oder Vergiftungen, sollte weiterhin sofort der Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112 alarmiert werden.

„Die Integrierten Leitstellen bieten für die Bürgerinnen und Bürger den Vorteil einer zentralen Ansprechstelle aus einer Hand für medizinische Notfälle aller Art. Dies ist häufig lebenswichtig, insbesondere wenn der Bereitschaftsdienst gerufen wird, obwohl der Notarzt notwendig wäre“, bekräftigt Dr. Hans-Peter Schmidt, Vertreter der Kreisärzteschaft. Zudem sei entscheidend, „dass die bestehenden regionalen ärztlichen und notärztlichen Strukturen im Sinne einer zielgenauen Versorgung der Bürgerinnen und Bürger bestmöglich vernetzt werden“, betont Johannes Bauernfeind, Geschäftsführer der AOK Neckar-Fils. Und: „In der Integrierten Leitstelle werden passgenaue Entscheidungen getroffen. Die neue Regelung ist deshalb vernünftig und gut“, ergänzt Tobias Binder von der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg.

PM

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