Großeinsatz der Feuerwehren im Lämmerbuckeltunnel

Am Dienstagabend wurde gegen 22:15 Uhr der Brand eines LKW im Lämmerbuckeltunnel der BAB A8 gemeldet. Kurz darauf löste auch die automatische Brandmeldeanlage des Tunnels aus. Der Fahrer des LKW wurde vermisst, Explosionen wurden wahrgenommen, die Lage war zunächst noch weitgehend unklar.

Durch die Integrierte Leitstelle Göppingen wurden daher entsprechend dem hierfür vorgesehenen Alarmplan die Feuerwehren Wiesensteig, Gruibingen, Drackenstein, Hohenstadt, Geislingen und Uhingen sowie die Feuerwehren Laichingen und Merklingen aus dem Alb-Donau-Kreis alarmiert.

Beim Eintreffen der ersten Feuerwehreinheiten nach rund 13 Minuten bestätigte sich diese Einsatzlage, starker Rauch kam aus dem Ulmer Portal, der LKW stand rund 360 m tief im insgesamt rund 624 m langen Tunnel und das Zugfahrzeug befand sich im Vollbrand. Das Zugfahrzeug sowie der Anhänger waren jeweils mit einem großen Transportcontainer beladen. Glücklicherweise konnte sich der Fahrer ans Ulmer Portal selbst retten und im Tunnel befanden sich ansonsten auch keine weiteren Fahrzeuge. Die Schrankenanlage vor dem Tunnel hatte geschlossen und die Autobahn war dadurch vollständig gesperrt.

Unter Atemschutz begaben sich mehrere Angriffstrupps der Feuerwehr in den Tunnel um die Brandbekämpfung einzuleiten und die Baukonstruktion vor einer Schädigung durch die Brandeinwirkung zu schützen. Insgesamt mussten 30 Einsatzkräfte mit Atemschutzgeräten sowie im späteren Verlauf weitere 30 Einsatzkräfte zur Brandbekämpfung unmittelbar im Tunnel eingesetzt werden. Die Brandbekämpfung gestaltete sich aufgrund der Beladung schwierig. Insgesamt acht Paletten mit Spraydosen hatte der ansonsten mit Stückgut beladene LKW geladen. Die Feuerwehr musste den Stahlcontainer an mehreren Stellen gewaltsam Öffnen um im Inneren ablöschen zu können. Im Zuge der Brandbekämpfung musste der LKW weitgehend von Hand entladen werden um an die Brandherde heranzukommen. Ein Übergreifen des Brandes auf den Anhänger konnte verhindert werden. Ein Spezialunternehmen konnte rund vier Stunden nach Einsatzbeginn mit der Bergung des Fahrzeuges aus dem Tunnel beginnen.

Besonders zu kämpfen hatten die Einsatzkräfte bei dem für sie insgesamt rund sieben Stunden dauernden Einsatz mit der frostigen Temperatur. Bei rund -16 Grad Celsius und gefühlten mindestens weiteren 10 Grad kälteren Bedingungen aufgrund der starken Luftströmungen im Tunnel gefror das Löschwasser in den Leitungen und auf der Straße. Großflächige dicke Eisflächen stellten daher eine weitere Unfallgefahr dar. Aufgrund der Vollsperrung der Autobahn mussten durch den Rettungsdienst neben den Einsatzkräften auch die im Stau stehenden Fahrzeuge mit Decken und heißem Tee versorgt und betreut werden.

Kreisbrandmeister Dr. Reick lobt ausdrücklich den Einsatz der Hilfskräfte.

„Diese haben unter den besonders schwierigen Verhältnissen technisch absolut top gearbeitet und auch die Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften aus acht verschiedenen Wehren hat sehr gut geklappt. Es hat sich gezeigt, dass der Einsatzplan für dieses Szenario funktioniert und sich die in der Vergangenheit dort durchgeführten Übungen gelohnt haben. Die Einsatzkräfte verdienen ein besonderes Lob für ihre Arbeit unter diesen extrem widrigen Bedingungen. Die Feuerwehren haben damit letztlich die Baustruktur des Lämmerbuckeltunnels gerettet, nur dadurch konnte dieser bereits am folgenden Vormittag eingeschränkt für den Verkehr freigegeben werden. Die gute Zusammenarbeit mit den Kräften des Rettungsdienstes, der Polizei und der Autobahnmeisterei hat sich auch bei diesem Einsatz wieder bewährt. “

Anzahl der Einsatzmittel und -kräfte:

Feuerwehr:

  • Im Einsatz waren: 22 Fahrzeuge mit 111 Einsatzkräften

Rettungsdienst:

  • Im Einsatz waren: 9 Fahrzeuge mit 37 Einsatzkräften

PM

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