Er war mit einer Version des sogenannten Enkeltricks unterwegs.
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft jetzt mitteilen, hatte der Mann am vergangenen Freitag eine Seniorin in Heroldstadt angerufen und sich als entfernter Angehöriger ausgegeben. Er verwickelte die Frau in ein Gespräch, und schilderte ihr, dass er sich in einer finanziellen Notlage befinden würde. Er wollte sich bei der Frau eine größere Geldsumme leihen und diese durch einen Geldboten abholen lassen. Die Seniorin ließ sich zunächst darauf ein, handelte dann aber richtig, in dem sie den Sachverhalt ihrem Sohn mitteilte. Auch der reagierte gut und rief zunächst bei dem angeblichen Verwandten an. Nachdem klar war, dass dieser nicht der Anrufer war, verständigte der Sohn umgehend die Polizei. Die stand dann bei der geplanten Geldübergabe bereit und nahm den „Geldboten“
fest. Bei dem Festgenommenen stellte die Polizei eine größere Geldsumme sicher. Es besteht der Verdacht, dass auch dieses Geld aus einem oder mehreren Betrugsdelikten stammt. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 23-Jährigen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit und ungeklärtem Wohnort.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ der Haftrichter Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen. Er befindet sich inzwischen in einer Justizvollzugseinrichtung.
Die Kriminalpolizei hat umfangreiche Ermittlungen gegen den Mann eingeleitet. Die Ermittler suchen jetzt weitere Geschädigte, die dieser Tage gleichgelagerte oder ähnliche Anrufe erhalten haben. Die Beamten suchen auch Betroffene, die Geld an eine ihnen nicht bekannte Person übergeben haben.
Hinweise bitte an die Kriminalpolizei Ulm, Telefon: 0731/188-0.
Mit Hinweisen zum richtigen Verhalten warnt die Polizei vor Betrügern am Telefon:
Seien Sie bei Anrufen angeblicher Familienangehöriger stets misstrauisch. Vergewissern sie sich, ob der Anrufer tatsächlich Ihr Verwandter ist. Notieren Sie sich die angezeigte Rufnummer. Rufen Sie bei Telefonaten angeblicher Verwandter in finanzieller Notlage unter der Ihnen bekannten üblichen Rufnummer zurück. Nutzen Sie nicht die vom Anrufer angegebene oder auf dem Display angezeigte Telefonnummer.
Prüfen Sie den Sachverhalt mit einer Vertrauensperson. Bestehen Zweifel an der Richtigkeit, informieren Sie sofort die Polizei und sprechen das weitere Vorgehen mit den Beamten ab. Wird Geld verlangt, legen Sie am besten den Telefonhörer auf. Übergeben Sie niemals Geld an Fremde. Informieren Sie die Polizei, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt. Erstatten Sie auch dann Anzeige wenn Sie schon Opfer eines Enkeltricks geworden sind. Diese und viele weitere Tipps gibt die Polizei in Broschüren auf jeder Polizeidienststelle oder im Internet unter www.polizei-beratung.de.
PM