Bei einer Verkehrskontrolle des Schwerlastverkehrs, ist am Mittwochmorgen, um kurz nach neun Uhr, ein vollbeladener Vierzigtonner wegen gravierender Sicherheitsmängel aus dem Verkehr gezogen worden.
Eine Motorradstreife der Polizei zog den Sattelzug an der Autobahn-Anschlussstelle Kirchheim-Ost aus dem Fließverkehr. An der Kontrollstelle inspizierten Experten der Verkehrspolizei die Zugmaschine und den mit tonnenschweren Papierrollen beladenen Auflieger genauer. Die jeweils eine Tonne schweren Rollen waren nicht ausreichend gegen Verrutschen gesichert. Zwei dieser Rollen waren auf der Fahrt verrutscht und drückten bereits derart massiv gegen die Plane des Aufliegers, dass diese jederzeit auch hätte nachgeben können. Der in Serbien zugelassene Sattelzug war insgesamt in einem desolaten Zustand. Die Kontrollbeamten stellten Defekte an der Bremsanlage, eine völlig ausgeschlagene Lenkung der Volvo-Sattelzugmaschine, sowie etliche Defekte und Mängel an Aufbau, Ausrüstung und Beleuchtung fest. Wegen eines Bedienfehlers lenkte der 37 Jahre alte serbische Fernfahrer den Sattelzug bei Tempo 90 km/h mit abgesenktem Niveau und damit ohne Federweg über die Autobahn.
Dass deswegen auch die Reifen unentwegt am Aufbau streiften und unbrauchbar wurden, bemerkte der Mann gar nicht. Der gesamte Sattelzug wurde durch einen hinzugezogenen Kfz-Sachverständigen begutachtet und sofort aus dem Verkehr gezogen. Da der Fahrer keine gültige Transportgenehmigung für den Transit durch Deutschland vorweisen konnte, wurde ein gesondertes Verfahren beim Bundesamt für Güterverkehr (BAG) eingeleitet. Der Sattelzug wurde in amtliche Verwahrung genommen und gegen den Fahrer eine Sicherheitsleistung von über 2.000 Euro angeordnet. Ungefähr zur selben Zeit stellten die Beamten und Gutachter bei einem in Litauen zugelassenen Lkw mit Anhänger ebenfalls erheblichste Sicherheitsmängel fest. An einem Rad des Lkw fehlte ein Bolzen, der Druckluftbehälter der Bremsanlage war stark angerostet und die Anhängerbremse ohne Funktion. Zwei Luftfederbalge waren rissig und die Verbindung zwischen Lkw und Anhänger stark ausgeschlagen. Die Kennzeichen des als verkehrsunsicher eingestuften Lkw wurden abmontiert und die Fahrzeugpapiere eingehalten. Beim Bundesamt für Güterverkehr (BAG) wurde eine Zuverlässigkeitsprüfung des Transportunternehmens angeregt. Gegen den aus Weißrussland stammenden 58 Jahre alten Fahrer wurde eine Sicherheitsleistung in Höhe von über 2.000 Euro angeordnet. (sh)
PM