Landkreis Esslingen: Falsche Waffenkontrolleure unterwegs

Wegen des Verdachts der Amtsanmaßung ermittelt die Polizei im Landkreis Esslingen gegen zwei unbekannte Männer, die offensichtlich gezielt bei Waffenbesitzern vorgesprochen und sich unter der Legende, Mitarbeiter des Landratsamts zu sein und die Aufbewahrung der Waffen überprüfen zu wollen, Zutritt ins Haus verschafft haben. Ende Juli war dem Polizeiposten Neuffen ein Fall aus einer Gemeinde in dessen Zuständigkeitsbereich gemeldet worden, wobei die Motivlage der unbekannten Täter auch heute noch unklar ist. Im Zusammenhang mit der vorgegebenen Kontrolle kam es zu keinen weiteren Straftaten wie z.B. Geld- oder Schmuckdiebstahl. Auch die Waffen blieben unangetastet.

Im Nachhinein wurde jetzt ebenfalls aus einer Esslinger Kreisgemeinde ein zweiter Fall bekannt, der sich allerdings schon im Frühjahr ereignet hatte. Nach Ermittlungen des Polizeipostens Plochingen waren ebenfalls zwei Männer bei einem Waffenbesitzer aufgetaucht und hatten behauptet, die Art und Weise der Waffenaufbewahrung kontrollieren zu wollen. Sie hatten die Waffen kurz in Augenschein genommen und waren dann sang- und klanglos wieder verschwunden.  In beiden angezeigten Fällen zeigten die Verdächtigen keinen Ausweis und interessierten sich mehr für die Zugangs- und Verschlussverhältnisse der Wohngebäude als für die Waffen. Zu späteren Einbruchsdiebstählen bei den Betroffenen kam es aber nicht.

Aus umliegenden Landkreisen wurden bislang kein derartiger Vorfall bei der Polizei angezeigt. Diese nimmt aber die nunmehr zwei bekannten Fälle im Landkreis Esslingen zum Anlass, allgemein darauf hinzuweisen, dass Angehörige der Waffenbehörden der Landratsämter und Kommunen, die angemeldet oder auch unangemeldet tatsächlich die Waffenaufbewahrung überprüfen, sich stets mit einem Dienstausweis der jeweiligen Behörde ausweisen. Wenn jemand sich nicht ausweisen kann oder andere Zweifel bestehen, wird empfohlen, den Personen keinesfalls Zutritt ins Haus zu gewähren, sondern stattdessen Kontakt mit der zuständigen Waffenbehörde aufzunehmen und die Polizei zu verständigen. Auch Waffenbesitzer, die im Nachhinein den Verdacht haben, dass bei ihnen in letzter Zeit möglicherweise falsche Kontrolleure zugange waren, können sich mit der zuständigen Waffenbehörde in Verbindung setzen. Wenn sich hierbei der Verdacht einer Amtsanmaßung bestätigt, sollte der Sachverhalt unbedingt bei der für den jeweiligen Wohnort zuständigen Polizeidienststelle angezeigt werden. (ak)

PM

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