Das Förderprogramm des Landes zum Erhalt der Streuobstwiesen stößt bei den Mitgliedern des Kreisverbands der Obst-und Gartenbauvereine Göppingen e.V. auf positive Resonanz. Dies bekräftigte deren Vorsitzender Rüdiger Leib bei der Mitgliederversammlung in Süßen. Landesweit nehmen sich die Obst- und Gartenbauvereine dem Erhalt und der Ansiedlung von Wildbienen als Leitthema bis 2018 verstärkt an.
Schon den ersten Überlegungen 2014/2015 gewann Leib viel Gutes ab. Damals stellte die Landesregierung bis zu zwei Mio. Euro dafür in Aussicht, dass Streuobstbäume in den kommenden Jahren fachmännisch gepflegt werden. Dass die Budgetobergrenze jetzt aufgehoben und allen genehmigungsfähigen Anträgen entsprochen wird, bezeichnet der Kreisvorsitzende als großen Erfolg und sieht die Streuobstförderung auf einem guten Weg. „Endlich werden jetzt auch solche Menschen mit berücksichtigt, die sich ausschließlich im Hobby um den Fortbestand unserer Streuobstkultur kümmern“, freut sich Leib. Finanziell bedeutet die Förderung, dass die Baumbesitzer in den nächsten fünf Jahren zwei Mal jeweils 15 Euro pro Baum vom Regierungspräsidium ausbezahlt bekommen, wenn sie in diesem Zeitraum auch zwei Mal Pflegemaßnahmen vorgenommen haben. Allein im Landkreis Göppingen wurde das Schnittgeld für knapp 20.000 Streuobstbäume gestellt – und nahezu für alle Bäume auch genehmigt. Ausdrücklich weist Leib darauf hin, dass für die staatlichen Zuwendungen eine Ausschlussfrist gilt. Wer im Programm aufgenommen ist, muss die Auszahlungsanträge für jetzt geschnittene Bäume so stellen, dass sie spätestens am 15. Mai beim Regierungspräsidium Stuttgart eingegangen sind.
Wer Unterstützung bei der Baumpflege braucht, dem empfiehlt Leib neben dem Weg zur Beratungsstelle für Grünordnung und Obstbau beim Landwirtschaftsamt Göppingen vor allem die Kontaktaufnahme zu den örtlichen Obst- und Gartenbauvereinen. „Die haben mit ihren ausgebildeten Fachwarten für Obst- und Gartenbau jede Menge Fachkompetenz und helfen gerne weiter. Z.B. auch bei der Vermittlung von Leuten, welche die Pflegearbeiten übernehmen
Landesweit nehmen sich die Obst- und Gartenbauvereine in den nächsten Jahren verstärkt dem Erhalt und der Ansiedlung von Wildbienen an. Weil der klassischen Honigbiene immer mehr an Lebensraum entzogen wird, kommt den Wildbienen eine immer größer werdende Bedeutung bei der Bestäubung zu. Dieter Gairing aus Hohenstaufen demonstrierte abschließend bei der KOV-Mitgliederversammlung auf spannende Weise, wie artgerechte Unterkünfte beschaffen sein müssen, damit wenigstens einige der rd. 560 verschiedenen Wildbienenarten am Haus, im Garten oder auf der Streuobstwiese sesshaft werden. „Deshalb finde ich auch den Ausdruck des Insektenhotels nicht passend, denn da“, so Gairing, „bleibt man ja nur kurze Zeit.“ Ziel muss aber eine dauerhafte Belegung der Unterkunft sein.
PM