Unangekündigt klingelt das Telefon und ein angeblicher Mitarbeiter einer namhaften Softwarefirma berichtet von einem angeblichen Problem mit dem Computer des Angerufenen.
Tatsächlich wollen die Anrufer nicht helfen, sondern wollen an das Geld der Bürgerinnen und Bürger kommen und sich Zugriff auf deren Rechner verschaffen. Mehrere Fälle dieser weltweiten Betrugsmasche wurden in den vergangenen Tagen bei verschiedenen Polizeidienststellen in den Landkreisen Esslingen, Reutlingen und Tübingen angezeigt.
Ein Unbekannter meldete sich am Dienstag telefonisch in englischer Sprache bei einem privaten PC-Nutzer in Rottenburg und gab sich als angeblicher Mitarbeiter der Softwarefirma Microsoft aus. Der falsche Servicemitarbeiter sprach von Leistungseinbußen und von abgelaufenen Lizenzen. Der Rottenburger schenkte dem Anrufer Vertrauen und gewährte diesem einen Fernzugriff auf den heimischen Computer. Am Ende der angeblichen Serviceleistung wurde der PC vor den Augen des Rottenburgers abgeschaltet und war gesperrt. Für die Entsperrung verlangte der dreiste Anrufer knapp 400 Euro, welche per Western Union an zwei Empfänger in Nepal und China hätten überwiesen werden sollen.
Entsprechende Anrufe ereigneten sich in den vergangenen zwölf Tagen auch in Reutlingen, Pfullingen und Aichtal. Die Polizei warnt dringend davor, auf derartige Anrufe einzugehen. Kein Mitarbeiter einer seriösen Softwarefirma wird Sie unaufgefordert zuhause anrufen und die Behebung von Problemen anbieten, die Sie vor dem Anruf noch gar nicht hatten. Lassen Sie sich von Unbekannten nicht um den Finger wickeln und gehen Sie keinesfalls auf fragliche Angebote zur Installation einer Software oder Fernwartung ein. Geben Sie keine Kontodaten, Kreditkartendaten oder gar ein Passwort preis und überweisen Sie kein Geld. Wenn Sie Opfer einer derartigen Straftat geworden sind, erstatten Sie Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle. (sh)
PM Polizeipräsidium Reutlingen