Autohäuser und Betriebe sollen mehr zu ihrem Schutz tun – Einbrecher haben es zu leicht, wenn sich die Einbrüche in Autohäusern häufen

Den Einbrechern das Leben schwerer machen und die Täterermittlungen unterstützen. Aus Sicht der Polizei haben es Kriminelle manchmal zu leicht, wenn sich Einbrüche und Diebstähle in Autohäusern häufen. In einer dreiteiligen Veranstaltung informierten Referenten der Polizeipräsidiums Aalen in Zusammenarbeit mit den Kraftfahrzeuginnungen Hohenlohe-Franken, Aalen und Schwäbisch Gmünd und der Kraftfahrzeuginnung Region Stuttgart über die Möglichkeiten Einbrüchen und Diebstählen vorzubeugen.

Die Veranstaltungen waren eine erste Antwort auf die zunehmenden Schäden, die den Kraftfahrzeugbetrieben durch kriminelle Aktivitäten entstehen. Und sie zeigten auch das Dilemma, in dem die Autohäuser stecken – sie brauchen den leichten Zugang zu ihrem Gelände, denn sie wollen Kundenanziehen, nicht abschrecken. Die Vorschläge und Strategien, die Kriminaldirektor Reiner Sonnet zusammen mit seinen  Kollegen Rainer Groß einem Präventionsspezialisten und Dennis Ehrhardt den Autohausbesitzern präsentierte, zielen durchweg darauf ab, es insbesondere Einbrechern schwerer zu machen, an Beute zu kommen: „Widerstandsklasse RC 3“ und „DIN EN1627“ wurde dabei zu den roten Fäden, die sich durch die Veranstaltung zogen. Sprich, einfache Fenster, Scharniere, Griffe, die sich sekundenschnell mit einfachen Schraubenziehern aushebeln lassen, sollten die Autohausbesitzer auswechseln, Reifencontainer nicht gerade mit dem Vorhängeschloss aus dem Baumarkt sichern und im Zeitalter von Akkuflex und -blechschere ihre Gebäude nicht gerade in absoluter Leichtbauweise errichten: „Die Täter schneiden  sich durch Dächer und Außenhaut, wenn die keinen Widerstand entgegensetzt.“

Aufrüsten heißt der Rat, wobei es von der Polizei „kostenlos und herstellerneutral“ die notwendige Beratung gibt. Alles mit dem Ziel, die Zeit zu verlängern, die die Täter brauchen, um an Beute zu kommen, weil damit nach den Regeln der Kriminalistik auch das Risiko steigt, beobachtet zu werden, Spuren zu hinterlassen, erwischt zu werden. Dazu gehört zum Beispiel auch, sich bei Überwachungssoftware und -kameras auf dem Laufenden zu halten: Inzwischen gibt es Software, die kritisches Verhalten (langer Aufenthalt an bestimmten Stellen des Betriebsgeländes) erkennen kann.

Sich Beobachtungsergebnisse aufs eigene Handy melden zu lassen sieht die Polizei dabei aber als keine so gute Idee an. Lieber an eine Wachfirma – und wenn Wachfirma, „dann soll die uns im Ernstfall auch gleich Bescheid sagen“, sagt Reiner Sonnet. Und ein Tatort soll möglichst unberührt bleiben: In modernen Zeiten „ist eine systematische Spurensicherung mit DNA-Spuren, Fingerabdrücken und der Tatablauf wichtig, um Zusammenhänge mit anderen Taten und den Tätern herzustellen.“

„Vermeiden Sie im Ernstfall den Kontakt mit dem Täter und alarmieren Sie uns“, heißt der Rat des Präventionsbeamten Rainer Groß. „Wir sind mit einer 24-Stunden-Besetzung, sieben Tage im Dienst und können schnell an jedem Tatort sein.“

Auch richteten die Experten der Polizei die dringende Bitte an die Besucher, jede noch so kleine Wahrnehmung die auf eine Straftat oder Vorbereitung hindeutet der Polizei zu melden.

PM Polizeipräsidium Aalen

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/blaulichtreport/16542/

Schreibe einen Kommentar