Morgen bundesweiter Streiktag bei Real

Im Rahmen eines bundesweiten Streiktages ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) morgen die Beschäftigten der Firma Real zu einem eintägigen Warnstreik auf. Damit soll gegen die Tarifflucht des Unternehmens aus dem Flächentarif des Einzelhandels protestiert werden. In Böblingen versammeln sich Streikende auf dem Marktplatz.

Rund 4.000 Real-Beschäftigte werden bei einer zentralen Demonstration in Düsseldorf erwartet, zu der auch etliche Streikende aus Baden-Württemberg anreisen werden. Rund 25.000 Protestunterschriften von Real-Beschäftigten sollen an den Vorstand der Metro AG übergeben werden.

Auf dem Marktplatz in Böblingen versammeln sich um 11 Uhr ca. 200 Streikende.

Gestreikt wird in Baden-Württemberg im Raum Mannheim, in Karlsruhe / Rastatt  mit Umgebung, in Böblingen und Umgebung, Freiburg, Schwarzwald-Bodensee und Weingarten. ver.di erwartet erhebliche Einschränkungen im Geschäftsablauf der betroffenen Betriebe.

Am 17 Juni dieses Jahres – mitten in der Tarifrunde – erklärte Real mit Wirkung für das gesamte Bundesgebiet den Austritt aus der Tarifbindung des Einzelhandels. Damit verabschiedete sich das Unternehmen aus den Tarifstandards des Flächentarifvertrages. Mit der Folge, dass die im Sommer dieses Jahres neu vereinbarten Tarife (Erhöhung in 2015 um 2,5 % und in 2016 um 2 %) bei Real schon nicht mehr gelten, was für die Beschäftigten erhebliche finanzielle Nachteile mit sich bringt. Für Real-Verkäuferinnen in Baden-Württemberg ergeben sich Gesamteinbußen von bis zu 1947 € (in 21 Monaten, bis 31.03.2017). Generell drohen bei Neueinstellungen Verschlechterungen der Löhne, Gehälter und Arbeitsbedingungen. ver.di sieht darin die Gefahr einer nicht zu rechtfertigenden Zwei-Klassengesellschaft unter den Beschäftigten.

Bei Real arbeiten rund 38.000 Beschäftigte.

ver.di fordert von Real die Rückkehr in die Tarifbindung des Einzelhandels im Wege eines Anerkennungstarifvertrages. Am heutigen Dienstag findet hierzu in Düsseldorf eine Tarifverhandlung mit Real statt. Eine Einigung wird nicht erwartet.

PM

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