Kirchheim/Teck (ES): Viele Verstöße bei Kontrolle von Reisebussen

Bei einer Sonderkontrolle des Polizeipräsidiums Reutlingen, unterstützt durch Beamte des Polizeipräsidiums Ulm, des Hauptzollamtes Ulm, der Hochschule der Polizei und des technischen Hilfswerks, an der BAB 8 bei Kirchheim, nahmen die Spezialisten wieder gezielt den nationalen und internationalen Reisebusverkehr ins Visier. Mit insgesamt 50 Beamten wurden am vergangenen Donnerstag zwischen 9 und 15 Uhr 18 Reisebusse kontrolliert. 15 davon mussten mit teilweise erheblichen Lenkzeitüberschreitungen beanstandet werden. Zwei Reisebusse wurden aufgrund erheblicher technischer Mängel aus dem Verkehr gezogen.

Die Mehrzahl der Beanstandungen betraf nicht eingehaltene Lenk- und Ruhezeiten, was zur Folge hat, dass die Fahrer oft unkonzentriert und übermüdet sind und das Unfallrisiko entsprechend steigt. So endete die Fahrt eines rumänischen Reisebusses, der von Bukarest nach Luxemburg unterwegs war, noch an der Kontrollstelle. Nicht nur, weil das Fahrzeug in einem technisch so desolatem Zustand war, dass der Bus sofort aus dem Verkehr gezogen wurde. Auch einer der Fahrer war bereits 25 Stunden unterwegs, sodass ihm die Weiterfahrt untersagt wurde.

Auch für einen Tschechischen Reisebus endete die Fahrt in Kirchheim. Der Bus, der im Linienverkehr London – München unterwegs war, hatte nicht nur technische Mängel, der Fahrer verstieß ebenfalls erheblich gegen die Lenk- und Ruhezeiten. Zudem konnte er die erforderlichen Genehmigungsurkunden für den Linienverkehr nicht vorlegen. Er musste eine Sicherheitsleistung von 2.500 Euro hinterlegen. Seine Fahrgäste konnten die Fahrt in einem kurzfristig angemieteten Ersatzbus fortsetzen.

In zwei innerdeutschen Linienbussen, die von München in Richtung Saarbrücken bzw. Essen unterwegs waren, stellten die Beamten insgesamt 15 Flüchtlinge fest, die nach Deutschland eingereist und noch nicht registriert waren. Sie wurden von Beamten des Polizeireviers Kirchheim betreut und der Erstaufnahmestelle zugeführt.

Auch die Beamten des Hauptzollamtes hatten alle Hände voll zu tun. In einem Fall entdeckten sie eine größere Menge Zigaretten, die professionell in Aluminiumfolie verpackt und mit Paprika getarnt, in einem Koffer versteckt war.

Gegen den deutschen Auftraggeber eines in Bulgarien beschäftigten griechischen Busfahrers wurde ein Verfahren wegen des Verstoßes gegen das Mindestlohngesetz eingeleitet. Der Fahrer wurde mit einem Monatslohn von lediglich 430 Euro abgespeist. Die Kontrollen werden fortgeführt. (cw)

PM Polizeipräsidium Reutlingen

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