ver.di ruft auch heute zu Warnstreiks auf, die schwerpunktmäßig in Stuttgart und Umgebung stattfinden – zudem in Pforzheim. Betroffen sind die Unternehmen Real, Galeria Kaufhof, Kaufland, Ikea, H&M, COS, Esprit und Zara.
In Stuttgart ziehen ab 12 Uhr ca. 200 Streikende zusammen mit rund 300 Ikea-Betriebsräten, die sich in der Stadt zu einem bundesweiten Betriebsrätetreffen eingefunden haben, durch die Innenstadt. Ab 12 Uhr 15 / 12 Uhr 30 werden sie bei einer gemeinsamen Kundgebung auf dem Stuttgarter Schlossplatz für höhere Entgelte und gegen die Haltung der Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde protestieren. Hauptredner wird der ver.di-Bundesfachgruppenleiter Einzelhandel Ulrich Dalibor sein.
In der aktuellen Tarifrunde – bisher gab es drei Verhandlungsrunden – haben die Arbeitgeber erst ein einziges Angebot vorgelegt, das tabellenwirksame Erhöhungen lediglich in Höhe von 1,5 % vorsieht. ver.di hat das Angebot als viel zu niedrig zurückgewiesen.
ver.di fordert für die rund 490.000 Beschäftigten im Einzelhandel baden-Württemberg eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 1 € pro Stunde sowie ein tarifliches Mindesteinkommen von 1850 €. Der neue Tarifvertrag soll für eine Laufzeit von 12 Monaten vereinbart werden. Zudem strebt ver.di für die Tarifverträge des Einzelhandels wieder – wie bis zum Jahre 2000 jahrzehntelang üblich – die Allgemeinverbindlichkeitserklärung an. Das bedeutet, dass die Tarifverträge wieder für alle Unternehmen und alle Beschäftigten der Branche verbindlich gelten würden. Damit soll der weiteren Verbreitung von „Armutslöhnen“ in der Branche entgegengewirkt werden.
Die vierte Verhandlungsrunde ist auf den 9. Juli (in Korntal-Münchingen) terminiert.
PM