Klinikbeschäftigte machen bundesweit Personalnot sichtbar – in Baden-Württemberg beteiligen sich mehr als die Hälfte der Kliniken

Mit der bislang größten Protestaktion im deutschen Gesundheitswesen hat ver.di heute den dramatischen Personalengpass in deutschen Krankenhäusern sichtbar gemacht. Unter dem Motto „162.000 für 162.000 – Mehr von uns ist besser für alle“ haben bundesweit Beschäftigte in Kliniken aller Träger in einer symbolischen Aktion jeden einzelnen fehlenden Arbeitsplatz mit einer Ziffer vor ihren jeweiligen Häusern symbolisch dargestellt. Mehr als 1.300 Kliniken haben sich an der virtuellen Protestkette fehlender Stellen von der Nordsee bis zum Alpenrand, von Saarbrücken bis Görlitz beteiligt. Ziel ist es, die heute in Bad Dürkheim tagenden Gesundheitsminister des Bundes und der Länder zu verbindlichen Vorgaben für die Personalausstattung zu drängen.

In Baden-Württemberg fehlen über 20.000 Stellen, allein knapp 9.000 in der Pflege. Beteiligt haben sich heute Mittag Beschäftigte aus mehr als der Hälfte der baden-württembergischen Krankenhäuser. Diese Häuser repräsentieren zwei Drittel aller Beschäftigten im Land. „Wir sind überwältigt von der hohen Beteiligung. Es waren deutlich mehr Krankenhäuser dabei als erwartet. Das spricht eine deutliche Sprache“, sagte Irene Gölz, ver.di Fachbereichsleiterin Gesundheitswesen.

Mit der Protestkette haben die Beschäftigten eindringlich auf den sich dramatisch zuspitzenden Personalmangel, die Belastungssituation der Beschäftigten und die damit einhergehenden Folgen für die Qualität der Patientenversorgung aufmerksam gemacht.

Irene Gölz sagte in Mannheim bei der Protest-Aktion auf der Friedrich-Ebert-Brücke: „Wer heute sieht, wie viele Beschäftigte in den Kliniken tatsächlich fehlen, kann nicht länger die Augen vor der Personalnot verschließen. Niemand in der Politik kann sich herausreden. Die dramatischen Auswirkungen der Personalnot für Patientinnen und Patienten sind bekannt. Wenn die Bundesregierung und auch die Länderregierungen das Problem jetzt nicht wirkungsvoll angehen, nehmen sie billigend die Gefährdung von Menschen in Kauf. Alle zusammen sind verantwortlich für eine gute Patientenversorgung und den Schutz der Gesundheit der Beschäftigten.“

PM

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