Ab Dienstag ruft ver.di Busfahrerinnen und Busfahrer im privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg zum Warnstreik auf. Nach Arbeitsniederlegungen im Raum Heidenheim am Dienstag folgen am Mittwoch Beschäftigte in Reutlingen, Tübingen, Göppingen und Geislingen sowie Karlsruhe. Weitere Warnstreiks werden derzeit vorbereitet. Die Gewerkschaft wird jeweils mindestens zwei Tage vorher informieren. Die Warnstreiks finden ganztägig statt.
Andreas Schackert, ver.di Verhandlungsführer: „Die Arbeitgeber behaupten, ein Fahrer verdiene bis zu 4.000 Euro brutto. Sie verschweigen, dass dies selbst in der höchsten Lohngruppe nur mit etlichen Nacht- und Sonntagsschichten oder über 50 Überstunden im Monat möglich ist. Ohne Extraschichten und Überstunden lassen sich selbst die 3.000 Euro nicht knacken.“
ver.di will mit dieser zweiten Warnstreikwelle deshalb den Druck vor der dritten Verhandlungsrunde deutlich erhöhen, um die „noch nötige“ Bewegung in die Gespräche zu bringen.
Schackert: „Wir nehmen die Arbeitgeber beim Wort. Mit bis zu 4.000 Euro brutto im Monat bei Einhaltung der tarifvertraglichen Arbeitszeit können wir sofort einen Abschluss machen. Dazu sind wir jederzeit gesprächsbereit.“
Seit 31. Januar hatten in den Regionen Göppingen und Geislingen, Tübingen, Schorndorf, Waiblingen und Backnang, sowie Reutlingen, Heilbronn, Schwäbisch Hall, Ellwangen, Ludwigsburg und Böblingen Beschäftigte jeweils für einen Tag die Arbeit niedergelegt.
In der zweiten Verhandlungsrunde am vergangenen Donnerstag hatte der WBO 5,8 Prozent in drei Stufen bei einer Laufzeit von drei Jahren angeboten. Damit würde sich der Lohnanstand zum kommunalen Nahverkehr vergrößern statt verkleinern.
In der Lohnrunde für das private Omnibusgewerbe zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband von Baden-Württemberg WBO fordert die Gewerkschaft 5,8 Prozent bei zwölf Monaten Laufzeit, der Abstand zum Tarifvertrag des kommunalen Nahverkehrs (TV-N) soll spürbar verringert werden. Betroffen sind von den Verhandlungen rund 9.000 Beschäftigte der privaten Omnibusunternehmen in ganz Baden-Württemberg. Eine dritte Verhandlungsrunde wurde für den 18. Februar vereinbart.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg