In zwei ver.di Veranstaltungen, heute in Freiburg und morgen in Stuttgart, werden die Ergebnisse einer Studie von Prof. Kathinka Beckmann vorgestellt. Die Professorin der Universität Koblenz kommt in ihrer bundesweiten Untersuchung zur Schlussfolgerung, dass in den Jugendämtern eine strukturelle Überlastung der Beschäftigten vorliegt. Die Befunde werden jeweils mit Landtagsabgeordneten diskutiert sowie mit der Jugendamtsleiterin des Landratsamtes Emmendingen Monika Schneider und der Stuttgarter Jugendamtsleiterin Dr. Susanne Heynen.
Markus Aubele, Sozialarbeiter und bei ver.di ehrenamtlich stellvertretender Fachgruppenvorsitzender: „Das zentrale Problem ist: Eine Fachkraft hat zu viele Fälle auf dem Tisch. Und deshalb reicht die Zeit immer häufiger nicht aus, das Büro zu verlassen und die aufsuchende Arbeit vor Ort im notwendigen Umfang zu meistern. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter leiden täglich an dieser strukturellen Überforderung und an der faktischen Deckelung der Budgets für die konkreten Hilfemaßnahmen, die sich auch durch noch so hohes persönliches Engagement nicht ausgleichen lassen.“
ver.di fordert deshalb von der Politik eine gesetzliche Fallzahlbemessung.
Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin: „Der hohe Verantwortungslevel spiegelt sich nicht in der Bezahlung wider. Wir brauchen dringend beides: Mehr Personal und bessere Bezahlung.“
Die beiden Veranstaltungen sind öffentlich. Die Einladungen und weitere Informationen finden sie hier:
https://bawue.verdi.de/++edit++/++file++5bf2796ce58deb115c474429/download/Hintergrund.zip
Fachtagung: “Soziale Dienste zukunftsfähig gestalten – Die Soziale Arbeit der Jugendämter in struktureller Überforderung” am 19.11.2018 in Freiburg, Gewerkschaftshaus Friedrichstraße 41-43, 79098 Freiburg, großer Saal; am 20.11.2018 in Stuttgart, Kolpinghaus Stuttgart, Heusteigstr. 66, 70180 Stuttgart, großer Saal. Jeweils von 10 bis 16 Uhr
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg