Zur Ankündigung der grün-schwarzen Landesregierung, wonach 150 Medizinstudienplätze zusätzlich geschaffen werden sollen, stellt Klaus Rinkel, Landesvorsitzender des Hartmannbunds Baden-Württemberg fest: „Die Entscheidung der Landesregierung begrüßen wir als Hartmannbund grundsätzlich, weil sie einen Beitrag zur langfristigen Sicherung der ärztlichen Versorgung leisten kann. Für die Reduzierung des heute schon bestehenden Ärztemangels müssen aber zusätzliche rasche Maßnahmen eingeleitet werden. Es gilt vor allem die Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern zu verbessern. Ungünstige Erfahrungen in der Weiterbildungszeit sind wesentliche Beweggründe für Ärztinnen und Ärzte in den nicht-kurativen Bereich zu wechseln.“
Junge Ärztinnen und Ärzte wollen den Umgang mit der Arbeitszeit in den Kliniken, die Arbeitsverdichtung und das bürokratische Ausufern in den Arbeitsabläufen nicht mehr hinnehmen. „Die Politik muss sich ihrer Verantwortung stellen und dafür sorgen, dass bestehende Regularien, die dem Arbeitsschutz und damit auch der Patientensicherheit dienen, angewandt oder ggf. erweitert werden. Den Ärztinnen und Ärzten wäre schon damit geholfen, wenn Krankenhäuser z. B. eine elektronische und manipulationssichere Dokumentation der Arbeitszeiten mit Anerkennung aller Überstunden vorhalten müssten und auf die Einhaltung von Pausen- und Ruhezeiten verpflichtet wären“, betont Rinkel.
Laut einer Umfrage des Hartmannbundes unter seinen Assistenzärzten aus dem Jahr 2016/2017 schätzt die Mehrheit der Assistenzärzte ihre aktuellen Arbeitsbedingungen an den Kliniken als befriedigend bis mangelhaft ein. Hier liegen die Chancen für rasche Verbesserungen.
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