Ab dieser Woche gilt der neue Gehaltstarifvertrag mit der Firma Losch am Stuttgarter Flughafen. Für die Beschäftigten, die bei der Abfertigung und Innenreinigung von Flugzeugen oder für die Nachtluftpost arbeiten, erreichte ver.di Ende Juni ein Gesamtpaket im Volumen von 5,6 Prozent. Darin enthalten sind wirksame Lohnsteigerungen von im Schnitt mehr als drei Prozent in diesem Jahr und zwei Prozent im nächsten Jahr. Für alle Nachtschichten wurden Mindestschichtgrößen vereinbart, deren Unterschreitung einen zusätzlichen Urlaubsanspruch für die betroffenen Beschäftigten bedeutet. Außerdem wurden fünf Tage Extraurlaub für Beschäftigte in der Nachtschicht vereinbart sowie eine Erhöhung der Jahressonderzahlung und weitere Einmalzahlungen. Der Tarifvertrag läuft bis Ende 2019.
Andreas Schackert, ver.di Verhandlungsführer: „Das Gesamtpaket bringt den Kolleginnen und Kollegen am Boden einige deutliche Verbesserungen. Ein erster Schritt zu einer Angleichung der Arbeitsbedingungen am Airport ist damit erreicht.“
Die Bodenverkehrsdienste werden am Stuttgarter Flughafen vom Privatanbieter Losch sowie von den Flughafentöchtern SAG (ebenfalls Abfertigung) und S. Ground (Check-in) wahrgenommen, jeweils zu unterschiedlichen Tarifverträgen. Bei Losch wird ein Großteil der Bezahlung über sogenannte Gruppenleistungslöhne organisiert: Je weniger Beschäftigte pro Schicht arbeiten, desto höher die Vergütung für den einzelnen. Zum aktuellen Tarifabschluss gehören mehrere Maßnahmen, um den Gruppenleistungslohn zu beschneiden oder zu ersetzen.
Schackert: „Wir haben diese unsolidarische Bezahlung mit mehr festen Entgeltbestandteilen ergänzen können. Anfang 2020 können wir jetzt alle Tarifbereiche gleichzeitig verhandeln: Bald wird der Wettbewerb nicht mehr über die Arbeitsbedingungen ausgetragen.“
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg