Streiks in Zeitungsredaktionen – Martin Gross: Verleger entwerten Beruf

Am heutigen Donnerstag starten auch in baden-württembergischen Redaktionen die bundesweiten Streiks. In einer Urabstimmung hatten sich 89,2 Prozent der in ver.di aktiven Zeitungsjournalistinnen und Journalisten für unbefristete Streiks ausgesprochen.

Dazu Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter: „Je wichtiger kritische Medien für die Stärkung unserer Demokratie werden, desto zäher gestalten sich leider die Tarifrunden für die Redakteurinnen und Redakteure. Die von den Verlegern gewollte Entwertung des Berufs, wird es für die Journalistinnen und Journalisten künftig immer schwerer machen, ihrer Leserschaft Tag für Tag ein hochwertiges Produkt anzubieten. Eine höhere Attraktivität der Tageszeitungen wird es nur mit mehr Qualität geben. Dazu gehören zwingend eine anständige Bezahlung und Arbeitsbedingungen, die nicht von Jahr zu Jahr prekärer werden.“

Am morgigen Freitag, 29. Juni, werden die Streikenden aus Baden-Württemberg in Heilbronn zu einer Protestkundgebung mit anschließendem Demonstrationszug zusammenkommen (Beginn 12:15 Uhr auf dem Kiliansplatz). Dort wird unter anderem die Vizepräsidentin des europäischen Parlaments, Evelyne Gebhardt, sprechen. Erwartet werden rund 250 Streikende aus etwa 15 Zeitungsredaktionen.

Die Verhandlungen mit den Zeitungsverlegern werden am kommenden Sonntag, 1. Juli, in Hamburg fortgesetzt. Die Gewerkschaften hatten zuletzt 2,8 Prozent Gehaltserhöhung pro Jahr gefordert. Die Arbeitgeber hatten dagegen lediglich 1,7 Prozent angeboten.

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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