Entgelttarifverhandlungen mit den Unikliniken Baden-Württemberg beginnen am Mittwoch – ver.di fordert 6,5 Prozent, mindestens 200 Euro

Am kommenden Mittwoch (23. Mai) findet die erste Verhandlungsrunde der Entgelttarifverhandlungen mit den Unikliniken in Baden-Württemberg statt. Ab zwölf Uhr verhandelt ver.di im Haus der Wirtschaft in Stuttgart mit dem Arbeitgeberverband der vier Kliniken in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm. Ein zweiter Verhandlungstermin ist für den 13. Juni vereinbart.

ver.di fordert für die rund 27.000 Beschäftigten, die unter den Tarifvertrag fallen, unter anderem 6,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro. Um die Arbeitsbelastung auf den Stationen auf ein „erträgliches Maß“ zu reduzieren, hatte ver.di im März nach über einem halben Jahr Verhandlungen begleitet von mehreren Streiktagen einen Entlastungstarifvertrag „auf Bewährung“ erkämpft. Die dort vereinbarten Maßnahmen werden über einen längeren Zeitraum umgesetzt und erst nach und nach greifen. Die jetzige Entgeltrunde findet unabhängig davon statt.

Irene Gölz, ver.di Verhandlungsführerin: „Im Wettbewerb um die Fachkräfte braucht es gute Arbeits- und Ausbildungsbedingungen, aber auch eine gute Bezahlung, die den Beschäftigten und Auszubildenden ein Leben in einer teuren Universitätsstadt ermöglicht. Mit dem Entlastungstarifvertrag haben wir im Frühjahr ein Instrument geschaffen, mit dem die Arbeitgeber nun gefordert sind, sich in Bezug auf die Entlastung der Pflegekräfte zu „bewähren“. Nun muss auch beim Entgelt schnell und ohne Verzögerungen eine ordentliche Schippe drauf. Auch beim Geld brauchen wir ein Ergebnis, das tarifpolitisch ins Jahr 2018 passt.“

ver.di fordert eine Erhöhung des monatlichen Tabellenentgeltes der Arbeitnehmerinnen um 6,5 Prozent, mindestens aber 200 Euro sowie eine Erhöhung der monatlichen Entgelte der Auszubildenden und Praktikantinnen und Praktikanten um 130 Euro. Außerdem eine Angleichung des Ausbildungsentgeltes für die Gesundheits- und Krankenpflegehelferinnen an das der Auszubildenden in der Gesundheits- und Krankenpflege im ersten Ausbildungsjahr. Zudem sollen die psychologischen Psychotherapeutinnen in Ausbildung in den Tarifvertrag für die Praktikantinnen einbezogen werden. Die Psychologinnen und Psychologen, die bereits über einen Masterabschluss verfügen, sollen während der Zeit ihrer Zusatzausbildung an den Unikliniken ein Entgelt analog der Beschäftigten mit wissenschaftlicher Hochschulausbildung bekommen.

Die Laufzeit für alle Tarifverträge soll zwölf Monate betragen.

Zudem erwartet die Gewerkschaft von den Arbeitgebern, dass sie über die folgenden Punkte verhandelt:

Eine Erhöhung des Nachtzuschlags auf 30 Prozent; die Gewährung von Zeitzuschlägen für die Zeit des Bereitschaftsdienstes; 30 Urlaubstage für alle Auszubildenden; ein kostenloses Nahverkehrsticket für die Auszubildenden, gültig im jeweiligen Stadtgebiet sowie ein weiterer freier Tag für alle ver.di-Mitglieder.

Für die vier baden-württembergischen Uniklinika in Ulm, Tübingen, Heidelberg und Freiburg gilt ein eigener Tarifvertrag mit dem Arbeitgeberverband Uniklinika, von dem rund 27.000 Beschäftigten an den vier Kliniken betroffen sind. Die Ärzte fallen unter den TV Ärzte, das wissenschaftliche Personal als Landesbeschäftigte unter die Tarifbestimmungen des Landes.

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://filstalexpress.de/arbeitsmarkt/71256/

Schreibe einen Kommentar