Unmittelbar vor der dritten Verhandlungsrunde in der laufenden Gehaltsrunde mit dem Deutschen Roten Kreuz demonstrieren zur Stunde über 900 streikende Beschäftigte in Mannheim für ordentliche Gehaltssteigerungen. Die ganztägig Streikenden kommen aus Kreisverbänden und Landesgeschäftsstellen aus Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz sowie dem Saarland. Bereits gestern hatten hunderte Beschäftigte für mehrere Stunden die Arbeit niedergelegt. Die Notversorgung ist für den Rettungsdienst und in den Pflegeeinrichtungen durch entsprechende Vereinbarungen gesichert. Die dritte Runde der Tarifverhandlungen findet am Mittwoch und Donnerstag in Berlin statt.
Frank Hutmacher, ver.di Verhandlungsführer, sagte in Mannheim auf der Kundgebung: „Das Signal des heutigen Warnstreiks ist unmissverständlich: Ein verhandlungsfähiges Angebot muss diese Woche auf den Tisch. Ansonsten war das nicht der letzte Streiktag beim DRK.“
Yvonne Baumann, ver.di Baden-Württemberg: „Rettungs- und Pflegedienste sind lebenswichtig. Das muss sich endlich auch in den Arbeitsbedingungen und der Bezahlung widerspiegeln. Sonst wird das Deutsche Rote Kreuz den Wettbewerb um die Fachkräfte verlieren.“
In der laufenden Tarifrunde fordert ver.di Entgeltsteigerungen von 7,5 Prozent, mindestens jedoch 200 Euro pro Monat. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 150 Euro pro Monat angehoben werden.
Die Arbeitgeber haben bisher eine Einmalzahlung in Höhe von 220 Euro zum April 2018 angeboten; ab 1. Juli 2018 soll es eine Entgeltsteigerung von 2,4 Prozent und ab 1. Juli 2019 weitere 2,2 Prozent geben. ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler: „Das Angebot ist für uns nicht akzeptabel. Wir lassen nicht zu, dass die Beschäftigten beim Deutschen Roten Kreuz von der allgemeinen Tarifentwicklung abgehängt werden.“
Die Beschäftigten haben die klare Erwartung an die Arbeitgeber, die Arbeitsplätze attraktiv zu gestalten. Ein zeitgemäßer Tarifvertrag soll neue Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie für ein altersgerechtes Arbeiten und für Gesundheitsschutz schaffen.
Bundesweit arbeiten beim DRK insgesamt rund 150.000 Menschen. Für rund 50.000 Beschäftigte gelten die zwischen ver.di und der Bundestarifgemeinschaft DRK tariflich vereinbarten Arbeits- und Entgeltbedingungen. Die Beschäftigten beim Deutschen Roten Kreuz sind tätig im Rettungsdienst, im Krankenhaus, in der Altenpflege, in der Behindertenpflege, in Kindertagesstätten, der Kinder- und Jugendhilfe, in der Bildungsarbeit und im Blutspendedienst.
In Baden-Württemberg sind insgesamt bei 34 Kreisverbänden und der Landesgeschäftsstelle rund 8.700 Hauptamtliche tätig, die meisten davon im Rettungsdienst und in der Pflege.
PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg