ver.di ruft am Dienstag die Beschäftigten an Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen zu einem bundesweiten Aktionstag auf. Anlässlich des „Internationalen Tags der Pflegenden“ fordern die Beschäftigten ausreichend Personal und eine faire Bezahlung.
In Baden Württemberg beteiligen sich Einrichtungen aus verschiedenen Regionen an der Aktion. An mehreren Kliniken finden unterschiedliche Aktionsformen statt, am Krankenhaus Ludwigsburg, dem Krankenhaus Bietigheim, beim Spital Bad-Säckingen, am Krankenhaus Bruchsal und in Bretten werden Flugblattverteilaktionen durchgeführt.
Infostände gibt es am Krankenhaus Freudenstadt und am Klinikum Karlsruhe. In Karlsruhe wird der Infostand gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen vom Vincentius und vom Diakonissenkrankenhaus durchgeführt.
ver.di ruft die Beschäftigten der Klinik am Plattenwald in Bad Friedrichshall, des Diakonissenkrankenhaus in Schwäbisch Hall, der Universtitätsmedizin in Mannheim, der Uniklinik in Heidelberg und der Uniklinik Freiburg sowie dem Krankenhaus Emmendingen zu einer gemeinsamen Pause auf, in der die Beschäftigten Ihre Stationen verlassen. Da die Besetzungen so knapp sind, wirkt es schon bremsend auf die Abläufe, wenn die Beschäftigten von Ihrem Recht Gebrauch machen, ihre Pause außerhalb ihres Arbeitsplatzes zu verbringen.
Am Katharinenhospital in Stuttgart, sind die Beschäftigten zur aktiven Mittagspause aufgerufen, dort werden die Aktiven der Aktion Pflege am Boden den Abschluss ihrer Veranstaltung gemeinsam mit den Kolleginnen des Katharinenhospitals durchführen.
Alle Aktionen werden mit Transparenten unter dem Motto „Mehr von uns ist besser für alle – Gesundheit braucht mehr Personal“ begleitet.
ver.di fordert bundesweite verbindliche Personalschlüssel in Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen.
„Wer Angehörige im Krankenhaus oder Altenpflegeheim hat, wisse aus eigener Anschauung, wie wenig Personal eingesetzt werde“, sagte Irene Gölz. Viele Beschäftigte würden mit hohem persönlichen Einsatz versuchen, den Personalmangel wett zu machen und müssten dafür oft mit ihrer eigenen Gesundheit bezahlen. „Das nehmen die Pflegekräfte nicht mehr länger hin.“
Zwar hätten viele Politiker das Problem erkannt. Allerdings habe der Entwurf der Bundesregierung zur Krankenhausreform im April 2015 die Beschäftigten tief enttäuscht. Gerade einmal eine Pflegestelle mehr pro Krankenhaus sei im Jahr 2016 vorgesehen, sagte Volker Mörbe ehrenamtlicher Vorsitzender des Landesfachbereichs: „Wir wollen keine warmen Worte, wir wollen, dass sich etwas ändert. Wir geben erst Ruhe, wenn der Personalmangel beseitigt ist.“
Pflege ist eine qualifizierte und verantwortungsvolle Tätigkeit, die auch gut entlohnt werden muss. „Eine Pflegefachkraft muss mindestens 3.000 Euro Grundvergütung im Monat erhalten,“ sagte ver.di-Landesfachbereichsleiterin Irene Gölz: „Es kann nicht sein, dass eine Kollegin, die lebenslang alte Menschen pflegt, später in Altersarmut gerät.“
PM