14 509 Frauen und Männer waren arbeitslos gemeldet
Arbeitslosenquote unverändert bei 3,3 Prozent; mehr Arbeitslose vor allem in Kirchheim
11 933 gemeldete offene Arbeitsstellen
Im April ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen, der die Landkreise Esslingen und Göppingen umfasst, geringfügig gestiegen. Insgesamt waren 14 509 Frauen und Männer ohne Arbeit. Das waren 55 mehr (plus 0,4 Prozent) als im März, aber 1 014 (minus 6,5 Prozent) weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote lag unverändert bei 3,3 Prozent (Vorjahr: 3,6 Prozent).
Bei weiterhin steigenden Beschäftigtenzahlen und hoher Zahl freier Stellen ist dies für die Jahreszeit und für Baden-Württemberg eine unübliche Entwicklung. Thekla Schlör, Leiterin der Göppinger Arbeitsagentur, hat die Daten analysiert: „Innerhalb des Agenturbezirks zeigt die Entwicklung im Landkreis Göppingen das typische und erwartete Bild mit einem Rückgang der Zahl der Arbeitslosen. Im Landkreis Esslingen ist die Auffälligkeit mit einem deutlichen Anstieg in Kirchheim zu lokalisieren. Grund dafür ist die Insolvenz eines Unternehmens im Bezirk, aus dem sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im April arbeitslos melden mussten. Bei der guten Arbeitsmarktsituation wird eine aktive Suche nach einem neuen Arbeitsplatz für viele Betroffene bald schon erfolgreich sein“. Die Arbeitsagentur unterstützt sie mit Beratung, Vermittlung und bei Bedarf weiteren Angeboten, auch Qualifizierung.
Von allen Arbeitslosen im Agenturbezirk gehörten 6 374 Personen der Arbeitslosenversicherung an und wurden von der Arbeitsagentur betreut.
8 135 Personen waren in der Grundsicherung gemeldet und wurden von den Jobcentern in den beiden Landkreisen Esslingen und Göppingen betreut.
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den beiden Landkreisen
Landkreis Esslingen
Im Landkreis Esslingen waren im April insgesamt 9 647 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 87 (plus 0,9 Prozent) mehr als im März, aber 578 (minus 5,7 Prozent) weniger als im Vorjahr.
Die Arbeitslosenquote betrug 3,2 Prozent (Esslingen: 3,5 Prozent; Kirchheim: 3,2 Prozent; Leinfelden-Echterdingen: 2,7 Prozent und Nürtingen: 3,1 Prozent).
Im April 2017 lag sie bei 3,5 Prozent.
Landkreis Göppingen
Im Landkreis Göppingen waren im April insgesamt 4 862 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 32 weniger (minus 0,7 Prozent) als im März, und 436 (minus 8,2 Prozent) weniger als im Vorjahr.
Der Landkreis Göppingen verzeichnete eine Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent (Geschäftsstelle in Göppingen: 3,4 Prozent; Geschäftsstelle in Geislingen: 3,6 Prozent). Im Vorjahr lag sie bei 3,8 Prozent.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den Personengruppen
Im April waren 212 Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet. Das waren 20 Personen oder 8,6 Prozent weniger als vor einem Monat, und 21 oder 9,0 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Bei den jungen Menschen unter 25 Jahren waren es 1 275 Arbeitslose, 74 oder 5,5 Prozent weniger als im Vormonat, und 87 oder 6,4 Prozent weniger als im April 2017.
Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen ist im Vergleich zum März um 94 (plus 1,9 Prozent) auf 5 130 Personen gestiegen. Das waren 144 Personen oder 2,7 Prozent weniger als im April 2017.
3 956 Menschen waren im April seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als langzeitarbeitslos. Das waren 30 Personen (plus 0,8 Prozent) mehr als im Vormonat, aber 331 (minus 7,7 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.
Die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen nahm von März auf April um 49 (plus 5,9 Prozent) auf 874 Personen zu. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren zehn schwerbehinderte Menschen weniger arbeitslos gemeldet (minus 1,1 Prozent).
Angebot an Arbeitsstellen
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen waren im April 11 933 Stellen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter zur Besetzung gemeldet. Gegenüber März ist das eine Zunahme um 165 Stellen (plus 1,4 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr gab es 1 883 Stellen (plus 18,7 Prozent) mehr.
Die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen ist im letzten Monat gesunken: Insgesamt wurden 2 924 Stellen neu gemeldet. Das waren 311 (minus 9,6 Prozent) weniger als im März, und 304 (minus 9,4 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.
Ausbildungsstellenmarkt
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres wurden 5 155 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 7,0 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Bewerberzahlen sind mit 4 123 als Zwischenstand 4,6 Prozent niedriger als im Vorjahr. „Die Spreizung zwischen Bewerbern und freien Ausbildungsstellen hat sich im vergangenen Monat verstärkt“, stellt Bettina Münz, Geschäftsführerin und stellvertretende Leiterin der Arbeitsagentur, fest. Im Vorjahresvergleich sind die gemeldeten Bewerber rückläufig, die Ausbildungsstellen sind gestiegen. Damit es gelingt, möglichst viele Betriebe mit Nachwuchskräften zusammen zu bringen, müssen beide Seiten flexibel sein. Arbeitgeber sollten auch Bewerbern eine Chance auf Ausbildung geben, die ihr Potenzial erst beim zweiten Blick zeigen. Dies gelingt häufig über ein Praktikum. Bewerber sollten auch über Alternativen zu ihrem Traumberuf nachdenken und regional mobil sein. Dann sind die Chancen auf einen Start ins Berufsleben ausgesprochen günstig. Der gemeinsame Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern unterstützt und berät Betriebe bei der Besetzung von Ausbildungsstellen. Die Berufsberatung begleitet und berät junge Menschen beim Übergang von der Schule in den Beruf.