Im Friseurhandwerk Baden-Württemberg hat ver.di nach über zehn Jahren Stillstand für die Gehälter und Ausbildungsvergütungen erhebliche Steigerungen erreicht. So erhalten die Auszubildenden künftig in zwei Stufen ab 1. September 2018 und ab 1. September 2019 insgesamt bis zu 37 Prozent mehr. Die Gehälter steigen zum 1. Mai 2018 zwischen 9,4 und 16,5 Prozent und zum 1. August 2019 nochmals um mehrere Prozent.
Die unterste Lohngruppe für die Berufsanfängerinnen steigt dabei vom Mindestlohnniveau (8,84 Euro) auf 9,40 Euro und im zweiten Schritt auf zehn Euro.
Eva Schmidt, ver.di Verhandlungsführerin: „Die Zeit ist reif, diesem Handwerk den Stellenwert beizumessen, den es verdient. In dieser Tarifrunde haben wir einen Quantensprung geschafft. Prekäre Gehälter, bis zur Einführung des Mindestlohns sogar unter 8,50 Euro, sind nun endlich Geschichte. In einer Branche, deren Dienstleistungen wir alle regelmäßig gerne in Anspruch nehmen, wird die Bezahlung nun deutlich verbessert. Besonders die Ausbildung ist damit nicht mehr Ausbeutung, das Image dieses Berufs wird endlich aufgewertet. Gemeinsam mit dem Fachverband Friseur- und Kosmetik Baden-Württemberg wurde hier ein Meilenstein gesetzt.“
Möglich wurde dieser große Schritt insbesondere bei den Auszubildenden durch eine bundesweite Kampagne von ver.di unter dem Motto „Besser abschneiden“. Dabei wurden viele Berufsschulklassen aufgesucht, knapp 2.000 Auszubildende organisierten sich in ver.di und machten so diese Vergütungssteigerungen erst möglich.
PM