Der „Tag für gleiche Bezahlung“ am 18. März macht symbolisch auf den Entgeltunterschied zwischen den Geschlechtern aufmerksam, der in Deutschland aktuell noch immer 21% beträgt. „Daraus ergeben sich 77 Tage, in denen Frauen für gleiche bzw. gleichwertige Arbeit umsonst arbeiten“. Dies stellen die SPD-Organisationen ASF und AfA in einer gemeinsamen Presseerklärung fest und Fordern Transparenz und Schließung der sogenannten Lohnlücke.
„Die Tatsache, dass der EPD genau wie im letzten Jahr auf den 18.03. fällt, zeigt uns, dass sich die geschlechterspezifische Lohnlücke kein Stück geschlossen hat“, so die Kreisvorsitzende der Arbeits-gemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF), Dr. Heide Kottmann, Eislingen. „Das zu Beginn des Jahres in Kraft getretene Entgelttransparenzgesetz weist auf eine der Ursachen für diese Lohnunge-rechtigkeit hin. „Nur wenn die Arbeitnehmerinnen wissen, wie groß die Lohnlücke ist, können sie auch dagegen angehen.“ Darüber hinaus ist die neue Bundesregierung nun aufgefordert, hier weitere Maßnahmen voranzutreiben, die nicht nur in wenigen Betrieben Transparenz ermöglichen, sondern auch aktiv der systematischen Entgeltlücke entgegenwirken“, so Kottmann weiter.
Diese Forderungen werden auch von der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) unterstützt. Die Lohnlücke wirke sich vor allem im Alter aus, so Kreisvorsitzender Klaus-Peter Grüner, Süßen. Er macht damit wiederholt auf das große Risiko der drohenden Altersarmut aufmerksam. „Am Ende ihres Erwerbslebens stehen Frauen häufig mit Renten da, die das Überleben kaum sichern können. Mit einer durchschnittlichen Rente von etwa 645 Euro im Monat (West- und Ostdeutschland zusammen), die eine Frau zu erwarten hat, ist es kaum möglich, der Altersarmut zu entgehen“, erklärte Grüner in einer Pressemitteilung der beiden SPD-Organisationen.
Nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) könnte bei Frauen die sogenannte Grundsicherungsquote künftig sogar von 16 Prozent im Jahr 2015 bis 2036 auf etwa 28 Prozent der Neurentnerinnen ansteigen. Dieser dramatischen Entwicklung werden weder die ASF noch die AfA tatenlos zusehen, sind sich Kottmann und Grüner einig.
PM