Ab nächster Woche auch Kitas, Kliniken und ÖPNV von Warnstreiks im öffentlichen Dienst betroffen – 600 heute Vormittag bei Jugendstreikparade in Mannheim

An der heutigen Jugendstreikparade in Mannheim nehmen zur Stunde 600 Auszubildende des öffentlichen Dienstes aus ganz Baden-Württemberg teil. Die jungen Beschäftigten fordern lautstark eine Erhöhung ihrer Vergütungen um hundert Euro. Außerdem erwarten sie, endlich den gleichen Urlaubsanspruch zu erhalten wie ihre ausgelernten Kolleginnen und Kollegen.

Anfang kommender Woche erhöht ver.di den Druck auf die Arbeitgeber im Land deutlich. Am Montag werden unter anderem die Kindertagesstätten der Stadt Stuttgart und auch im Zollernalbkreis bestreikt. Auch Kliniken sind dann erstmals in der laufenden Runde betroffen. Der kommunale Nahverkehr in einzelnen Städten wird bestreikt, zunächst am Montag in Baden-Baden, am Dienstag in Ulm (SPERRFRIST: heute 22 Uhr) und am Mittwoch in Esslingen.

Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin: „Ein Knackpunkt in dieser Runde wird offensichtlich die soziale Komponente. Wir brauchen eine deutliche Erhöhung der unteren und mittleren Gehälter. Weil sonst das Wohnen in der Stadt, für die man arbeitet, nicht mehr bezahlbar ist. Weil es deswegen längst auch unbesetzte Stellen in den Bauhöfen, im ÖPNV und bei der Abfallwirtschaft gibt, ganz zu schweigen von den Kindertagesstätten. Und vor allem, weil es gerechter ist.“

 

Warnstreiks und Aktionen in Baden-Württemberg Anfang nächster Woche nach ver.di Bezirken:

Bezirk Stuttgart

Montag, 19. März 2018 Stadt Stuttgart: Ganztägiger Warnstreik im Jugendamt und damit auch in den Kindertagesstätten. Demonstration durch die Innenstadt und Kundgebung um 12 Uhr am Marktplatz.

Dienstag, 20. März 2018 Warnstreik beim Landratsamt Rems-Murr und in Waiblingen, unter anderem bei Kitas, Stadtwerken, Verwaltung und Bauhöfen. Warnstreik in Stuttgart von 6:30 bis 10:00 Uhr in den Kitas in Bad Cannstatt und den Neckarvororten.

Mittwoch, 21. März 2018 Warnstreik in Sachsenheim, Kitas und Verwaltung.

 

Bezirk Fils-Neckar-Alb

Montag, 19. März 2018 Warnstreik im Zollernalbkreis in Albstadt in zahlreichen Dienststellen, betroffen sind auch Kitas und das Krankenhaus Balingen sowie das Krankenhaus Albstadt., Kundgebung auf dem Bürgerturm-Platz in Albstadt um 12 Uhr

Dienstag, 20. März 2018: Warnstreik in den Landkreisen Tübingen und Reutlingen in zahlreichen Dienststellen, zahlreiche Kitas geschlossen, betroffen ist auch das Klinikum am Steinenberg. Kundgebung um 12 Uhr auf dem Marktplatz in Reutlingen mit ver.di Landesbezirksleiter Martin Gross

 

Bezirk Ostwürttemberg-Ulm

Dienstag, 20. März 2018: Der Nahverkehr in Ulm wird für mehrere Stunden ab Betriebsbeginn bestreikt . Außerdem in Ulm die Stadtwerke, Müllabfuhr, Bauhöfe und weitere Dienststellen. Kundgebung: Betriebsgelände der EBU, Bauhoferstr. 9 in Ulm-Söflingen.

 

Bezirk Mittelbaden-Nordschwarzwald

Montag, 19. März 2018: Ganztägiger Warnstreik in Rastatt und Baden-Baden bei Klinikum Mittelbaden, Stadtwerke Baden-Baden, Stadtwerke Rastatt, Agentur für Arbeit, Landratsamt Rastatt, Stadt Rastatt, Baden-Baden-Linie, Kundgebung in Rastatt.

 

Bezirk Oberschwaben

Montag, 19. März 2018: Aufgerufen sind die Beschäftigten in den Dienststellen von Bund und Kommunen, den Stadtwerken, Sparkassen, den Agenturen für Arbeit und der Deutschen Rentenversicherung im ver.di Bezirk Oberschwaben zu einem ganztägigen Warnstreik. Um 12:00 Uhr findet am Landratsamt Sigmaringen, Leopoldstraße 4, 72488 Sigmaringen, der Auftakt statt; daran schließt sich eine Demonstration zum Rathausplatz an, wo die Kundgebung abgehalten wird. Hauptredner ist der ver.di Landesbezirksleiter Martin Gross.

 

ver.di fordert für die Beschäftigten sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 200 Euro pro Monat. Gleichzeitig sollen die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 100 Euro pro Monat angehoben werden. Die Vorschrift, Auszubildende nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung zu übernehmen, will ver.di wieder in Kraft setzen. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Der Bund wird aufgefordert, das Verhandlungsergebnis zeit- und wirkungsgleich auf die 344.000 Beamtinnen und Beamten, Richterinnen und Richter, Soldatinnen und Soldaten sowie 182.000 Versorgungsempfängerinnen und -empfänger zu übertragen.

Die nächste Verhandlungsrunde wurde für den 15. und 16. April 2018 in Potsdam vereinbart.

PM

 

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