Vom geprellten Urlaubsgeld bis zu Problemen nach Insolvenzen: Bei handfesten Streitigkeiten im Job waren die Rechtsexperten der IG Bauen-Agrar-Umwelt Stuttgart im vergangenen Jahr stark gefragt. Insgesamt 650 Fälle zählten die IG BAU-Rechtsberater in der Region, wie die Gewerkschaft mitteilt. Damit verharrt die Zahl der Konfliktfälle auf dem hohen Niveau des Vorjahres.
„Besonders viel hatten die Juristen im Baugewerbe und in der Gebäudereinigung zu tun. Die Beschwerden reichen hier von unbezahlten Überstunden bis hin zu rechtswidrigen Entlassungen“, zieht Mike Paul Bilanz. Nach Angaben des IG BAU-Bezirksvorsitzenden sorgten Ansprüche bei Arbeitsausfällen im Winter und Hartz-IV-Bescheide für zahlreiche Beratungsstunden.
Die IG BAU Stuttgart rät den heimischen Beschäftigten, sich bei Problemen nicht vom Arbeitgeber einschüchtern zu lassen. „Ob im Dachdeckerhandwerk, im Gartenbau oder in der Gebäudereinigung – wer um sein Recht gebracht wird, der sollte sich professionelle Hilfe holen“, sagt der Gewerkschafter. Eine Beratung helfe oft auch bei den scheinbar kleinen Dingen des Arbeitslebens: „So konnte ein Maurer, der täglich zur Baustelle radelt, durchsetzen, dass er für den Arbeitsweg ein Kilometer-Geld bekommt – genauso wie die Autofahrer“, berichtet Paul. Dies entschied das Landesarbeitsgericht München (Az. 11 Sa 58/17).
Anspruch auf Rechtsberatung im Arbeits- und Sozialrecht haben alle IG BAUGewerkschaftsmitglieder. Termine können im IG BAU-Büro in Stuttgart (Telefon: 07 11 – 93 18 20-0) vereinbart werden.
PM