Die Tarifverhandlungen zu Personal-Mindestbesetzungen und einem Konsequenzenmanagement an den vier Unikliniken in Baden-Württemberg sind heute Abend auf den 15. Januar vertagt worden. Die Arbeitgeber hatten ein verbessertes Angebot vorgelegt, dass unter anderem 120 Stellen mehr, insbesondere für Ausfallpools, vorsieht, sowie Regelbesetzungen für den Nachtdienst, für Intensivstationen und Intermediate-Care-Stationen. Damit würden aber immer noch die meisten Stationen im Tagdienst sowie die OPs und Funktionsdienste an den vier Standorten leer ausgehen. Ebenso fehlt noch jegliche Bewegung in der Frage des Konsequenzenmanagments, also was passiert, wenn vereinbarte Mindestbesetzungen unterschritten werden.
Irene Gölz, ver.di Verhandlungsführerin: „Heute haben wir endlich ernsthaft über die Lösung der Personalnot in den Kliniken gerungen. Das ist gut. Dass dafür gerichtliche Auseinandersetzungen und Warnstreiks nötig waren, ist schade und hat uns viel Zeit gekostet. Was jetzt vor Weihnachten auf dem Gabentisch liegt, reicht aber bei weitem noch nicht aus, um die Beschäftigten vor den Folgen der chronischen Unterbesetzung zu schützen.“
ver.di honoriert aber ausdrücklich die Bemühungen der Arbeitgeber, zu einer konstruktiven Verhandlungsatmosphäre zurück zu kommen.
Gölz: „Wir lassen den vier Arbeitgebern nun die Weihnachtsferien, um in Ruhe miteinander auszuloten, wie sie tragfähige Lösungen für alle Bereiche, die unter Personalnot leiden, erreichen können.“
Für die vier baden-württembergischen Uniklinika in Ulm, Tübingen, Heidelberg und Freiburg gilt ein eigener Tarifvertrag mit dem Arbeitgeberverband Uniklinika, von dem rund 27.000 Beschäftigten an den vier Kliniken betroffen sind. Die Ärzte fallen unter den TV Ärzte, das wissenschaftliche Personal als Landesbeschäftigte unter die Tarifbestimmungen des Landes.
PM