Tarifrunde Einzelhandel Baden-Württemberg – Arbeitgeber legen Angebot vor, ver.di weist es als unzureichend zurück

Die erste Verhandlungsrunde im Einzelhandel Baden-Württemberg erbrachte noch keine Annäherung der beiden Tarifparteien. Die Arbeitgeber legten zwar bereits ein erstes Angebot vor, es wurde jedoch von ver.di als völlig unzureichend zurückgewiesen.

Das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot sieht bei einer Laufzeit von 21 Monaten folgende Komponenten vor:

– Erhöhung der Löhne und Gehälter im ersten Jahr um 1,5 % (nach einem Nullmonat);

– Zahlung einer nicht tabellenwirksamen Einmalzahlung im zweiten Jahr in Höhe von 215,- € (in zwei Raten; Azubis: 107,50 €).

Seitens ver.di wurde zwar begrüßt, dass bereits im ersten Termin ein Angebot durch die Arbeitgeberseite abgegeben wurde. Inhaltlich wurde das Angebot jedoch als völlig unzureichend kritisiert und zurückgewiesen. ver.di-Verhandlungsführer Bernhard Franke: „Die Beschäftigten des Einzelhandels erwarten kräftige und dauerhaft wirkende Erhöhungen. Ihre Einkommen reichen häufig kaum aus, um die anfallenden Kosten des täglichen Lebens bestreiten zu können – im Alter droht Altersarmut. Angesichts der anhaltend guten Wirtschaftsentwicklung können die Unternehmen deutliche Erhöhungen gut verkraften.“

Die Tarifparteien verständigten sich darauf, die Verhandlungen am 19. Mai (in Ludwigsburg) fortzusetzen.

ver.di fordert in der laufenden Tarifrunde für die Beschäftigten im Einzelhandel (für eine Laufzeit von 12 Monaten):

– Erhöhung der Gehälter, Löhne und Vergütungen für Auszubildende um 1 € pro Stunde;

– ein tarifliches Mindesteinkommen von 1.850 €.

Zudem fordert ver.di die Arbeitgeber auf, die Verträge des Einzelhandels für allgemeinverbindlich erklären zu lassen, um weiterer Tarifflucht und um sich greifenden Dumpinglöhne zu begegnen. Die Arbeitgeber lehnen dies bislang ab.

PM

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