Brigitte Kopp und Simone Österreich sind Mitarbeiterinnen im Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Göppingen und der Jobcenter in den Landkreisen Esslingen und Göppingen. Sie sind auf die Vermittlung von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen in den Arbeitsmarkt spezialisiert.
Seit einigen Jahren ist das Vermittlungsgeschäft für sie etwas leichter geworden. „Schwerbehinderte Menschen profitieren von den guten Bedingungen am Arbeitsmarkt und dem anhaltend hohen Bedarf an Fachkräften“, weiß Thekla Schlör, Leiterin der Agentur für Arbeit in Göppingen. Arbeitgeber nutzen zunehmend das Potenzial, das Menschen trotz einer Behinderung für die Arbeitswelt mitbringen. „Sie sind wertvolle Fachkräfte und häufig auch gut ausgebildet“, sagt sie. Dennoch kann sie verstehen, wenn Vorbehalte da sind und Arbeitgeber fürchten, die Anforderungen am Arbeitsplatz könnten den künftigen Mitarbeiter überfordern. Diese Zweifel können meist ausgeräumt werden, denn die Annahme, die berufliche Leistungsfähigkeit sei durch die Behinderung automatisch eingeschränkt, ist schlicht falsch. Es lohnt sich, zu sehen, was diese Bewerber für einen Arbeitsplatz in die Waagschale werfen und welches Potenzial in ihnen steckt.
Beispiele kennen Brigitte Kopp und Simone Österreich aus ihrer täglichen Praxis. Sie erzählen von einem jungen Mann – nennen wir ihn Mark. Mark ist lernbehindert und wurde nach der Förderschule zunächst mit einer einjährigen Maßnahme der Arbeitsagentur auf das Berufsleben vorbereitet. Es folgte eine Ausbildung zum Fachpraktiker mit reduzierter Theorie und mehreren Praktika. Ein Praktikum absolvierte Mark in einer Schlosserei. Mark stellte sich in seinem Praktikum so gut an und war so interessiert, dass der Arbeitgeber sich für ihn begeisterte. Er sah das Potenzial in ihm und bot ihm einen Ausbildungsplatz zum Anlagenmechaniker an. Ausbildungsbeginn war im vergangenen September. Die Agentur für Arbeit hat ihn während seines gesamten Berufsweges begleitet und unterstützt. Das Ausbildungsverhältnis fördert sie mit einem Zuschuss für den Arbeitgeber zum Ausbildungsgehalt. „Sollte es zu Problemen in der Berufsschule kommen, weil Mark Schwierigkeiten beim Lernen hat, können wir ausbildungsbegleitende Hilfen einsetzen“, erklären die beiden Spezialistinnen. Mit den ausbildungsbegleitenden Hilfen, einer Art Nachhilfeunterricht, konnten schon häufig Ausbildungsabbrüche verhindert und das Ausbildungsziel erreicht werden.
Mark ist ein Beispiel dafür, wie behinderungsbedingte Einschränkungen im Berufsleben ausgeglichen werden können. Die beiden Spezialistinnen beraten Arbeitgeber individuell bei der Einstellung von behinderten Menschen, sehen sich den konkreten Arbeitsplatz an und machen Vorschläge, wie Ausbildungs- und Beschäftigungsverhältnisse entstehen und gefestigt werden können. Wenn die Ausstattung des Arbeitsplatzes noch nicht ganz passt, hilft die Arbeitsagentur, das Umfeld so zu gestalten, dass Arbeitgeber eine optimale Leistung von ihrem neuen Mitarbeiter erwarten können. Darüber hinaus gibt es weitere Förderleistungen für Arbeitgeber, die sich an der Leistungsfähigkeit des jeweiligen Bewerbers orientieren.
Die Agentur für Arbeit Göppingen wirbt verstärkt in der Woche der Menschen mit Behinderung vom 27. November bis 1. Dezember dafür, dass noch mehr Arbeitgeber behinderten Menschen eine Chance auf Beschäftigung geben. Arbeitgeber, die an einer Einstellung interessiert sind, können sich an ihren persönlichen Ansprechpartner im Arbeitgeber-Service, an die beiden Spezialistinnen oder die kostenlose Arbeitgeberhotline 0800 4 5555 20 wenden.
Telefonnummern der beiden Spezialistinnen:
Brigitte Kopp: 07161 / 9770-700
Simone Österreich: 07161 / 9770-706
Im Foto links: Brigitte Kopp
Im Foto rechts: Simone Österreich