Morgen beginnen in Ludwigsburg die Tarifverhandlungen über Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen im baden-württembergischen Einzelhandel und Versandhandel. In dieser Branche arbeiten im Lande rund 490.000 Beschäftigte.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft fordert für sie eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 1 € pro Stunde. Der neue Tarifvertrag soll für eine Laufzeit von 12 Monaten vereinbart werden. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft ein tarifliches Mindesteinkommen von 1850 €.
„Auch die Beschäftigten des Einzelhandels wollen an der guten wirtschaftlichen Entwicklung der Branche beteiligt werden“, erklärt der ver.di-Verhandlungsführer Bernhard Franke die Gewerkschaftsforderung. Kräftige Einkommenserhöhungen würden von den Arbeitnehmern dringend benötigt, seien für die Unternehmen gut zu verkraften und auch zur Stabilisierung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung erforderlich.
ver.di strebt für die Tarifverträge des Einzelhandels wieder – wie bis zum Jahre 2000 jahrzehntelang üblich – die Allgemeinverbindlichkeitserklärung an. Das bedeutet, dass sie dann wieder für alle Unternehmen und alle Beschäftigten der Branche verbindlich gelten würden. Dies sei erforderlich, um der weiteren Verbreitung von „Armutslöhnen“ in der Branche entgegenzuwirken, mit denen auch Armutsrenten programmiert seien.
ver.di-Verhandlungsführer Bernhard Franke: „Mit der Allgemeinverbindlichkeitserklärung der Einzelhandelstarifverträge würde auch der Schmutzkonkurrenz in der Branche entgegengewirkt, die letztlich auf dem Rücken der Arbeitnehmer ausgetragen wird.“
Die Tarifverhandlungen beginnen am Dienstag, 28. April 2015, um 10 Uhr 30 im Hotel Nestor in Ludwigsburg (Stuttgarter Str. 35/2, 71638 Ludwigsburg
PM