Im Rahmen der aktuellen Tarifrunde werden sich am kommenden Freitag mehrere hundert Streikende bei einer landesweiten zentralen Protestkundgebung in Karlsruhe versammeln; ver.di rechnet mit rund 700 Teilnehmern.
Zum Ablauf:
Die Streikenden (aus dem Raum Karlsruhe, Pforzheim, Stuttgart, Freiburg, Heilbronn, Mannheim, Heidelberg) versammeln sich bis 10:30 Uhr vor dem ver.di-Haus (Rüppurrer Straße 1a).
Um 11:15 Uhr beginnt ein gemeinsamer Demonstrationszug in die Innenstadt (über die Kaiserstraße) zum Friedrichsplatz, wo ab ca. 11 Uhr 45 eine Abschlusskundgebung stattfindet. Hauptredner sind Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter, und Bernhard Franke, ver.di-Verhandlungsführer.
Auch heute finden Warnstreiks statt, landesweit legten am Morgen ganztägig rund dreihundert Einzelhandelsbeschäftigte die Arbeit nieder. Gestreikt wird in Betrieben von Kaufland, OBI, Kaufhof, Karstadt, H&M, Esprit – mit Filialen in Heilbronn und Umgebung, Schwäbisch Hall, Bietigheim, Waiblingen, Ulm, Freiburg, Reutlingen und Tübingen.
Die Protestaktionen wenden sich gegen das letzte, als viel zu niedrig empfundene Angebot der Arbeitgeber.
Die Arbeitgeber bieten bisher an:
Erhöhungen der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 1,5 % für 2017 und 1,0 % für 2018. Zudem sollen pro Jahr 150 € als Einmalzahlungen (nicht auf die Tabelle) gezahlt werden.
ver.di fordert für die rund 490.000 Einzel- und Versandhandelsbeschäftigten im Land:
– Erhöhung der Löhne und Gehälter um 6 %
– Anhebung der Ausbildungsvergütungen um monatlich 100 €
– Tarifliches Mindesteinkommen von 1.900 €
– Laufzeit: 12 Monate.
Zudem wird an die Arbeitgeberseite die Forderung gerichtet, gemeinsam die Tarifverträge des Einzelhandels für allgemeinverbindlich erklären zu lassen – wie es bis zum Jahr 2000 üblich war –, um Tarifflucht und Lohndumping im Einzelhandel entgegenzuwirken.
Die nächste, fünfte Verhandlungsrunde findet am 10. Juli in Korntal-Münchingen statt.
PM