Tarifrunde Einzel- und Versandhandel Baden-Württemberg – Streiks gehen nach dem landesweiten Protesttag weiter

An den heutigen Warnstreiks im baden-württembergischen Einzelhandel beteiligen sich landesweit rund 700 Beschäftigte. Betroffen sind die Unternehmen Ikea, Kaufland, real, OBI, Kaufhof, H&M, COS, Esprit, Zara, K-Mail-Order – mit Filialen in Großraum Mannheim-Heidelberg, Stuttgart und Umgebung, Heilbronn und Umgebung, Pforzheim, Esslingen, Überlingen, Friedrichshafen und Giengen a. d. Brenz.

ver.di-Verhandlungsführer Bernhard Franke: „Der gestrige landesweite Streiktag mit über 1.300 Streikenden hat gezeigt, dass es den Beschäftigten nun endgültig reicht. Das Vorhaben der Arbeitgeber Reallohnsenkungen zu vereinbaren trifft auf massiven Widerstand. – Die Streiks werden fortgesetzt.“

Die Arbeitgeber bieten bisher an:

Erhöhungen der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 1,5 % für 2017 und 1,0 % für 2018. Zudem sollen pro Jahr 150 € als Einmalzahlungen (nicht auf die Tabelle) gezahlt werden.

ver.di fordert für die rund 490.000 Einzel- und Versandhandelsbeschäftigten im Land:

– Erhöhung der Löhne und Gehälter um 6 %

– Anhebung der Ausbildungsvergütungen um monatlich 100 €

– Tarifliches Mindesteinkommen von 1.900 €

– Laufzeit: 12 Monate.

Zudem wird an die Arbeitgeberseite die Forderung gerichtet, gemeinsam die Tarifverträge des Einzelhandels für allgemeinverbindlich erklären zu lassen – wie es bis zum Jahr 2000 üblich war –, um Tarifflucht und Lohndumping im Einzelhandel entgegenzuwirken.

Die vierte Verhandlungsrunde findet am 30. Juni in Korntal-Münchingen statt.

PM

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