Bei den heutigen Verhandlungen über die Entgelte der Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel kam es zwischen ver.di und der Arbeitgeberseite zu keiner Annäherung. Die Verhandlungen wurden ergebnislos vertagt.
Vor Beginn der Verhandlungen demonstrierten rund 300 Streikende aus Stuttgart mit Umgebung, Pforzheim und Reutlingen vor dem Verhandlungslokal laut und mit Transparenten für die Tarifforderungen ihrer Gewerkschaft und gegen das bisher vorgelegte Angebot der Arbeitgeber.
In der anschließenden Verhandlung gaben die Arbeitgeber dann ein leicht verbessertes Angebot ab: Neben den bisher angebotenen Erhöhungen (1,5 % für 2017 und 1,0 % für 2018; Laufzeit: 24 Monate) sollen pro Jahr je 150 € als Einmalzahlungen (nicht tabellenwirksam) gezahlt werden.
Die ver.di-Verhandlungskommission wies dieses etwas verbesserte Angebot als noch immer viel zu niedrig und völlig unzureichend zurück: „Auch das neue Angebot deckt nicht einmal die zu erwartenden Preissteigerungen ab; Reallohnsenkungen wären nachwievor programmiert. Nicht mit uns! Das lassen sich die Beschäftigten nicht länger bieten. Die Arbeitgeber werden in den kommenden Wochen verstärkt den Ärger aus den Betrieben zu spüren bekommen; die Streiks werden fortgesetzt und noch ausgeweitet“, so ver.di-Verhandlungsführer Bernhard Franke.
Die Tarifparteien verständigten sich darauf, die Verhandlungen am 30. Juni (in Korntal-Münchingen) fortzusetzen.
ver.di fordert für die rund 490.000 Einzel- und Versandhandelsbeschäftigten im Land:
– Erhöhung der Löhne und Gehälter um 6 %
– Anhebung der Ausbildungsvergütungen um monatlich 100 €
– Tarifliches Mindesteinkommen von 1.900 €
– Laufzeit: 12 Monate.
Der Tarifvertrag über Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen wurde zum 31. März 2017 gekündigt.
PM