In diesen Tagen erhalten auch in Baden-Württemberg viele Beschäftigte amtliche Briefe, meist in roten Umschlägen. Die Post im heimischen Briefkasten kommt von der Krankenkasse oder von der Rentenversicherung. Dabei geht es aber nicht um Anträge oder Beiträge. Die roten Briefe werden alle sechs Jahre an Millionen gesetzlich Versicherter in Deutschland gesendet. Sie enthalten die Unterlagen zur Sozialwahl.
Rund 30 Millionen Wahlbriefe verschickt allein die Deutsche Rentenversicherung (DRV) Bund ab Ende April an alle Beitragszahlenden und Rentenempfängerinnen. Bis zum 30. Mai müssen die Wahlunterlagen ausgefüllt im beiliegenden Freiumschlag zurück an die DRV Bund geschickt werden, damit jede Stimme zählt. Bei der DRV Bund wird die Vertreterversammlung gewählt. Sie entscheidet über wichtige Fragen der Rentenversicherung. Zum Beispiel stellt sie den Haushalt auf und entscheidet, wie die Beiträge verwendet werden. Außerdem kontrolliert sie, dass die Beiträge ordnungsgemäß verwendet werden.
Bei folgenden Krankenkassen finden ebenfalls Briefwahlen statt: Techniker Krankenkasse, DAK Gesundheit, Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) und der Handelskrankenkasse (hkk).
Im Herbst folgt die Barmer (Sie verschickt die Wahlunterlagen Anfang September an ihre Versicherten.)
Bei den Krankenkassen wird der Verwaltungsrat gewählt. Er entscheidet über wichtige Fragen der Krankenversicherung. Zum Beispiel über Satzungsleistungen und -Änderungen, Zusatzleistungen, Haushalt, Fusionen.
Wer bei der DRV Bund und einer der genannten Krankenkassen versichert ist, erhält also zwei Wahlbriefe und kann bei beiden Wahlen seine Stimme abgeben.
Bei allen Wahlen tritt ver.di mit eigenen Listen an.
Die aktive Mitwirkung der Gewerkschaften in der sozialen Selbstverwaltung sichert eine wirkungsvolle Durchsetzung der Versicherteninteressen.
Die zuständige stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin Susanne Wenz fordert dazu auf, sich an den Sozialwahlen zu beteiligen:
„Das ist eine wichtige Wahl für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für alle Versicherten. Die ver.di-Kandidatinnen und –Kandidaten folgen dabei einer sozialen Linie: Gesundheit darf kein Luxus sein und Rente muss für ein würdiges Leben reichen.“
Aber wer sind eigentlich die Kandidatinnen und Kandidaten, die später derartig gewichtige Entscheidungen treffen sollen? Um die Sozialwahlen an dieser Stelle noch transparenter zu machen, hat ver.di unter der Internetadresse www.sozialversicherung.watch ein Portal geschaffen, auf dem sich die Kandidatinnen und Kandidaten vorstellen und von den Versicherten auf Herz und Nieren geprüft werden können. Die Antworten werden veröffentlicht. Daneben enthält das Portal umfassende Informationen zu den Sozialwahlen.
Weitere Informationen unter www.sozialversicherung.watch und http://sozialwahl.dgb.de/
PM