Verkauf der Esslinger Zeitung an Stuttgarter Zeitungskonzern – ver.di fordert Sicherung der Arbeitsplätze

„Wir erwarten, dass die Stuttgarter Konzernführung die Arbeitsplätze bei der Esslinger Zeitung erhält, die Tarifbindung fortführt und die publizistische Vielfalt in der Region sichert“, kommentiert Siegfried Heim, Leiter des ver.di-Landesfachbereichs Medien, die heute bekannt gegebenen Absichten der bisherigen Inhaberin Dr. Christine Bechtle-Kobarg ihre Geschäftsanteile an die Südwestdeutsche Medienholding (SWMH) zu verkaufen, die dadurch Mehrheitsgesellschafterin wird. Betroffen von dem Verkauf sind rund 250 Beschäftigte in Redaktion, Verlag und Druckerei.

Insbesondere die von der SWMH anlässlich des Verkaufs genannten Synergieeffekte zeigten, dass Arbeitsplätze bei der Esslinger Zeitung in hohem Maß gefährdet sind, betont Heim. Zudem habe der Stuttgarter Zeitungskonzern hinsichtlich der Tarifbindung eine gemischte Bilanz. Während etwa für die Gemeinschaftsredaktion der Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten Tarifbindung vereinbart werden konnte, benötigten die Beschäftigten des „Schwarzwälder Boten“ einen 96-tägigen Streik, um für sich nach der Aufspaltung des Unternehmens die Tarifgeltung zu sichern. Für Neueinstellungen gelten die Tarife dort aber nicht – und zudem weigert sich das Unternehmen im Schwarzwald sogar, die Geltung des allgemeinverbindlichen Ausbildungstarifvertrags für Volontäre anzuerkennen. Und auch an anderer Stelle gebe es, so Heim weiter, im Bereich der SWMH eine große Zahl von tariflosen Konzernunternehmen.

PM

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