Schwerpunkt der Warnstreiks im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen ist heute der Raum Ulm. Außerdem wird in den Landkreisen Esslingen und Göppingen, in Oberschwaben sowie in Konstanz gestreikt. Größere Kundgebungen waren in Ulm, Esslingen und Friedrichshafen.
Auf der Kundgebung auf dem Esslinger Marktplatz sagte die stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin Dagmar Schorsch-Brandt vor über 500 Streikenden: „Die Kolleginnen und Kollegen des öffentlichen Dienstes machen einen guten Job, viele rund um die Uhr, und sie können rechnen: Ein Angebot unterhalb der erwarteten Inflation, Beitragssteigerungen zur Betriebsrente, die sie alleine stemmen sollen. Dafür gehen sie heute hier ausnahmsweise nicht zur Arbeit, dafür legen sie die Arbeit nieder.“
Insgesamt legten heute 3.500 Beschäftigte die Arbeit nieder. Dabei waren wieder Fahrerinnen und Fahrer im Nahverkehr, bei den SWU in Ulm, Erzieherinnen, Krankenpflegerinnen, Beschäftigte von Stadtwerken, Friedhofsämtern, Kliniken, Jobcentern, Theater, städtischem Parkhaus sowie kommunalen Verwaltungen. Allein auf der größten Kundgebung auf dem Ulmer Münsterplatz versammelten sich über 1.600 Streikende.
Abgeschlossen wird die Warnstreikwelle in Baden-Württemberg am Mittwoch in den Landkreisen Reutlingen, Tübingen und im Zollernalbkreis: u.a. KSK Reutlingen & Tübingen, Kreiskliniken Reutlingen und Zollernalbkliniken Balingen und Albstadt, KBF Mössingen & LWV Rappertshofen, Bauhöfe & Kitas der Stadtverwaltung in Reutlingen & Tübingen, Landratsämter Reutlingen, Tübingen & Zollernalbkreis, weitere Kommunen (u.a. Albstadt, Mössingen, Rottenbrug, Ammerbuch, Dettenhausen, Kusterdingen, sowie Pfullingen, Eningen unter Achalm und Metzingen)
ab 09:00 Uhr Streikversammlung im Streiklokal franzk Reutlingen (Unter den Linden, Reutlingen)
ab 11:30 Uhr Demozug
ab 12:00 Uhr Kundgebung Marktplatz, Reutlingen
(Hinweis: Bauhof Reutlingen komplett geschlossen ab 05:00 Uhr)
Hintergrund:
ver.di fordert für die rund 2,14 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes unter anderem sechs Prozent mehr Geld und eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro pro Monat. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen. Die Ergebnisse sollen zeit- und wirkungsgleich auf die Beamtinnen und Beamten sowie die Versorgungsempfängerinnen und –empfänger des Bundes übertragen werden.
In Baden-Württemberg arbeiten nach Zahlen des Statistischen Landesamtes (Stichtag: 30.6.2014) 192.800 Tarifbeschäftigte bei den Kommunen. 63 Prozent der Beschäftigten sind Frauen. Die Teilzeitquote beträgt 41 Prozent (insgesamt). Im Jahr 2000 lag die Teilzeitquote noch bei 34 Prozent. 25 Prozent der Beschäftigten sind 55 Jahre und älter.
PM