Mit ersten Warnstreiks und Aktionen begleiten heute Redaktionen aus Baden-Württemberg die dritte Runde der bundesweiten Tarifverhandlungen für Tageszeitungsjournalistinnen und –journalisten in Berlin.
„Die Zeitungsverlage provozieren den Protest ihrer Beschäftigten mit mickrigen Angeboten, die erneut eine Abkoppelung von der allgemeinen Einkommensentwicklung bedeuten würden“, sagt dazu Siegfried Heim, Leiter des ver.di-Landesfachbereichs Medien.
Schwerpunkte der Aktionen in Baden-Württemberg sind Stuttgart, Mannheim und Oberndorf.
Die deutsche journalistinnen und journalisten union (dju) in ver.di fordert eine Erhöhung der Gehälter und Honorare um fünf Prozent, mindestens aber um 200 Euro monatlich. Das Angebot der Arbeitgeber beläuft sich derzeit auf 0,8 Prozent jährlich in einem Zeitraum von drei Jahren.
„Nach mehr als 10 Jahren deutlich unterdurchschnittlicher Einkommenssteigerungen zeigt der Protest, dass es jetzt auch um die Attraktivität des Journalistenberufs insgesamt geht“, so Heim weiter.
Weitere Informationen:
Die Deutsche Journalistinnen und Journalisten-Union (dju) in ver.di verhandelt mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV)
Für die über 14.000 festen und freien Zeitungsjournalistinnen und -journalisten bundesweit sind neben fünf Prozent mehr Gehalt bzw. Honoraren, mindestens 200 Euro mehr gefordert, davon würden insbesondere junge Redakteurinnen und Redakteure profitieren. Der BDZV hatte zuletzt je 0,8 Prozent Erhöhung jeweils zur Jahresmitte 2016, 2017 und 2018 angeboten, die erste Erhöhung also nach sechs Nullmonaten. Für Zeitungsverlage in Norddeutschland sollten diese Schritte erst weitere sechs Monate später erfolgen. Als Laufzeit verlangt der BDZV 36 Monate. Dieses Angebot hatte die dju in ver.di entschieden abgelehnt.
Daten des Statistischen Bundesamts zeigen, dass die Inflation zwischen 2000 und 2015 um 23,7 Prozent zulegte, die Tarife für Tageszeitungsredakteurinnen und -redakteure im gleichen Zeitraum hingegen nur um 19,4 Prozent stiegen. Die Tarifsteigerung in der Gesamtwirtschaft betrug zwischen 2000 und 2015 36,2 Prozent.
Die Verhandlungen finden statt im Novotel Berlin am Tiergarten, Straße des 17. Juni 106-108, 10623 Berlin. Verhandlungsbeginn: 11 Uhr.
PM