Menschen verdienen im Durchschnitt mit einer abgeschlossenen Ausbildung mehr als ohne. Gut Ausgebildete sind deutlich seltener arbeitslos als Personen ohne Berufsabschluss, sie finden nach einer Kündigung schneller wieder ins Berufsleben zurück und die Chancen auf einen unbefristeten Job sind höher. Aus- und Weiterbildung zahlen sich aus. Darauf weist die Agentur für Arbeit anlässlich des „European Employers Day“ am 06.04.2016 hin.
„Eine Ausbildung legt den Grundstein für den Berufsweg, die Anpassung der beruflichen Kenntnisse durch Qualifizierung und ständiges Lernen bestimmen mit, ob die Erwerbsbiografie erfolgreich verläuft“, sagt Wilfried Hüntelmann, Leiter der Agentur für Arbeit in Göppingen. Man muss im Prinzip laufend reflektieren: Wie schaffe ich es, mich auf dem sich ständig verändernden Arbeitsmarkt gut zu positionieren? Will oder muss ich an meiner Qualifikation etwas ändern?
Hierfür bietet die Agentur für Arbeit Göppingen Unterstützung: Die Weiterbildungsberatung. Angesprochen sind nicht nur Personen, die bei der Arbeitsagentur gemeldet sind, sondern auch alle Berufstätigen, die Fragen zu ihrer beruflichen Aus- und Weiterbildung haben.
„Wie wichtig die Beratung in Sachen beruflicher Bildung ist, zeigen unsere Spätstarter, die eine Ausbildung nachholen“, gibt Hüntelmann ein Beispiel. Dabei handelt es ich um Menschen zwischen 25 und etwa 35 Jahren, die bisher noch keine Ausbildung gemacht haben. Das kann unterschiedliche Gründe haben: Die einen wollten nach der Schulzeit schnell Geld verdienen und haben den Einstieg in die Ausbildung verpasst. Andere haben ihr Studium abgebrochen oder konnten aufgrund persönlicher Hürden keine Ausbildung beginnen oder beenden. Wieder andere sind aus anderen Ländern nach Deutschland gezogen und hatten noch nie die Chance, eine Ausbildung zu beginnen.
Viele dieser Menschen, die das „klassische“ Ausbildungsalter überschritten haben, glauben, dass es für eine Erstausbildung zu spät ist. Doch zum Lernen ist man nie zu alt. Wer mit 25 oder 35 Jahren eine Ausbildung beginnt, hat immerhin noch 30 bis 40 Arbeitsjahre vor sich.
„Wir wollen nicht formal qualifizierte Menschen bewegen, eine Ausbildung nachzuholen, und brauchen Unternehmen, die diesen Menschen die Chance auf eine berufliche Perspektive geben“, so Hüntelmann. Auch für Arbeitgeber lohnen sich ältere Azubis: Jedes Jahr bleiben Ausbildungsplätze unbesetzt, die vermehrt mit „Spätstartern“ besetzt werden könnten. Die Beratung dafür gibt es beim Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter.
Wer seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt durch Aus- oder Weiterbildung verbessern möchte, kann sich an die Weiterbildungsberatung unter der gebührenfreien Servicenummer 0800 4 5555 00 oder per Mail an Göppingen.130-Weiterbildungsberatung@arbeitsagentur.de wenden und einen Beratungstermin vereinbaren.
Arbeitgeber erhalten Informationen durch den gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter unter der gebührenfreien Hotline 0800 4 5555 20.
Informationen zum European Employers` Day (EED):
Der Arbeitsmarkt entwickelt sich immer mehr zu einem Arbeitnehmermarkt. Der Bedarf an gut qualifizierten Arbeitskräften steigt, während das Bewerberpotenzial demografisch bedingt abnimmt. Passgenaue Bewerberinnen und Bewerber sind immer schwieriger zu finden. Um ihren Personalbedarf zu decken, müssen Arbeitgeber heute größere Anstrengungen unternehmen, innovative Rekrutierungsstrategien entwickeln und kompromissbereiter bei der Personalauswahl werden.
Im Zeichen dieser Herausforderungen steht der erste „European Employers` Day“ (Europäischer Arbeitgebertag), der durch das europäische PES-Netzwerk (Public Employment Services) initiiert wurde. Die Bundesagentur für Arbeit ist Mitglied dieses Netzwerkes.
Der „European Employers` Day“ ist ein bundesweiter Aktionstag am 6. April 2016. Im Fokus steht die intensive Zusammenarbeit von Bundesagentur für Arbeit und Unternehmen – insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen, da dies wesentliche Voraussetzung ist, um Menschen schnell und nachhaltig in den Arbeitsmarkt integrieren zu können.
PM