Arbeitslosigkeit zur Jahresmitte leicht gesunken

 14 548 Frauen und Männer waren im Juni arbeitslos gemeldet

Arbeitslosenquote lag bei 3,4 Prozent

8 611 gemeldete offene Arbeitsstellen

14 548 Menschen waren im vergangenen Monat im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen arbeitslos gemeldet. Das waren 60 Frauen und Männer weniger als im Mai (minus 0,4 Prozent) und 806 weniger als im Juni des Vorjahres (minus 5,2 Prozent).  „Der Rückgang von Mai auf Juni war zwar nur leicht und saisonal üblich. Die Arbeitslosigkeit lag aber mit über 800 Menschen weniger auf einem deutlich niedrigeren Niveau als im Vorjahr. Vor allem Jüngere unter 25, aber auch Langzeitarbeitslose haben von dieser Entwicklung profitiert“, so die Einschätzung von Wilfried Hüntelmann, Leiter der Göppinger Arbeitsagentur. Damit verzeichnete die Arbeitsagentur die niedrigste Arbeitslosigkeit in einem Juni seit 2008.

Arbeitslose im Bestand

Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Göppingen – zu ihm zählen die Landkreise Esslingen und Göppingen – ist gegenüber dem Vormonat mit 3,4 Prozent konstant geblieben. Im Juni letztes Jahr lag sie bei 3,7 Prozent.

Von allen Arbeitslosen im Agenturbezirk gehörten 8 824 dem Rechtskreis Sozialgesetzbuch II (SGB II) an und wurden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Jobcenter in den beiden Landkreisen Esslingen und Göppingen betreut. Das waren 180 oder 2,1 Prozent mehr als im Vormonat. Verglichen mit Juni 2014 waren in den beiden Jobcentern 227 Menschen (minus 2,5 Prozent) weniger arbeitslos gemeldet.

Beim Jobcenter des Landkreises Esslingen mit den Standorten in Esslingen, Kirchheim, Leinfelden-Echterdingen und Nürtingen stieg die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 3,4 Prozent und lag nun bei 5 999 Arbeitslosen. Das waren 0,7 Prozent weniger als im Juni 2014.

Beim Jobcenter des Landkreises Göppingen mit den Standorten Geislingen und Göppingen waren 2825 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 0,6 Prozent weniger als im Vormonat, und 6,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

 

Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den Personengruppen

Im Juni waren 190 Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet; das waren 5 oder 2,6 Prozent weniger als vor einem Monat, und  20 oder 9,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Bei den  jungen Menschen unter 25 Jahren waren es 1 101 Arbeitslose, 56 oder 4,8 Prozent weniger als im Vormonat, und 159 oder 12,6 Prozent weniger als im Juni 2014.

Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen ist im Vergleich zum Mai um 54 oder 1,1 Prozent auf 5 097 Personen gestiegen. Das sind 144 Personen oder 2,7 Prozent weniger als im Juni 2014.

4 537 Menschen waren im Juni seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als langzeitarbeitslos. Das waren 30 Personen (plus 0,7 Prozent) mehr als im Vormonat, aber 209 (minus 4,4 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.

Die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen nahm von Mai auf Juni um 6 oder 0,6 Prozent auf 1 039 Personen ab. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 16 schwerbehinderte Menschen weniger arbeitslos gemeldet (minus 1,5 Prozent).

 

Die Arbeitslosenquote und Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach            Geschäftsstellen

Die Arbeitslosenquote, die auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen berechnet wird, lag im Juni unverändert bei 3,4 Prozent. Im Juni 2014 lag die Quote bei 3,7 Prozent. Im Landkreis Göppingen lag sie bei 3,6 Prozent (Geschäftsstelle in Göppingen: 3,5 Prozent; Geschäftsstelle in Geislingen: 3,9 Prozent) und im Landkreis Esslingen bei 3,3 Prozent (Esslingen: 3,7 Prozent; Kirchheim: 3,4 Prozent; Leinfelden-Echterdingen: 2,7 Prozent und Nürtingen: 3,0 Prozent).

 

Angebot an Arbeitsstellen

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen hat im Vergleich zum Vormonat zugenommen. Im Juni waren 8 611 ungeförderte Stellen – also freie Arbeitsplätze, die ohne Einbeziehung geförderter Stellen wie Arbeitsgelegenheiten nach dem Sozialgesetzbuch II angeboten werden – beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter zur Besetzung gemeldet. Das waren 372 (plus 4,5 Prozent) mehr als im Vormonat, und 976 (plus 12,8 Prozent) mehr als im Vorjahr.

Die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen ist im letzten Monat ebenfalls gestiegen: Insgesamt 2 846 Stellen wurden neu gemeldet. Das waren 383 (plus 15,6 Prozent) mehr als im Mai, und 623 (plus 28,0 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

 

Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung

Zum Stichtag 31.12.2014 waren 282 345 Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt: 7 321 (plus 2,7 Prozent) mehr als im Vorjahresquartal. Damit war der Beschäftigungsaufbau im Göppinger Agenturbezirk deutlich stärker als in Baden-Württemberg, der bei plus 2,1 Prozent lag. Mit Blick auf das Vorjahr ist in fast allen Branchen ein Beschäftigungsaufbau festzustellen. Die stärksten Beschäftigungszuwächse fanden in der Metall- und Elektroindustrie statt.

 

Agentur für Arbeit blickt auf gutes erstes Halbjahr zurück

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes in der Region verlief im ersten Halbjahr 2015 stabil. Der übliche Anstieg der Arbeitslosigkeit im Winter fiel witterungsbedingt vergleichsweise gering aus, die Arbeitslosigkeit ging seither leicht, aber stetig zurück. Der Juni schloss mit einem vorläufigen Jahrestief von 14 548 Arbeitslosen. Im Durchschnitt waren im ersten Halbjahr 400 Arbeitslose weniger gemeldet als im Vorjahreszeitraum (minus 2,6 Prozent).

Der Abbau der Arbeitslosigkeit in den beiden Landkreisen verlief ähnlich: Im Landkreis Esslingen um minus 2,5 Prozent, im Landkreis Göppingen um minus 2,7 Prozent.

Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, sondern weist eine dynamische Bewegung auf.  Seit Jahresbeginn gab es mehr Zu- und Abgänge als im Vorjahreszeitraum: 23 867 Zugänge von Arbeitslosen standen 23 762 Abmeldungen gegenüber.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften stieg im vergangenen Halbjahr kräftig. Insgesamt 15 432 Arbeitsstellen wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der beiden Jobcenter zur Besetzung neu gemeldet. In 80 Prozent der Stellen sind es Facharbeiter und Spezialisten, die gesucht werden.

Damit wir die Stellen besetzen können, brauchen wir qualifizierte Bewerber. Jeder zweite Arbeitslose hat aber keine abgeschlossene Berufsausbildung“, so Hüntelmann.

Die Agentur für Arbeit und die Jobcenter bieten unterschiedliche Qualifizierungen an, um die Menschen fit für den Arbeitsmarkt zu machen und diese Stellen besetzen zu können. Insbesondere Weiterbildungen, die zu einem beruflichen Abschluss führen, verringern das Risiko, wieder arbeitslos zu werden, deutlich. Im Rahmen der Initiative zur Flankierung des Strukturwandels (IFLAS) bietet die Arbeitsagentur eine passende Unterstützungsmöglichkeit an.

 

Ausbildungsstellenmarkt

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen 4 547 Bewerber um eine Ausbildungsstelle, 52 weniger als im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Minus von 1,1 Prozent. Zugleich gab es 4 758 gemeldete Berufsausbildungsstellen, 16 oder 0,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. „Das Verhältnis zwischen angebotenen Ausbildungsstellen und Ausbildungssuchenden hat sich zum letzten Jahr kaum verändert. Rein rechnerisch entfällt auf jeden Ausbildungssuchenden ein Ausbildungsplatz. Diese Situation bietet gute Chancen für Jugendliche. Allerdings konzentrieren sich noch immer die meisten Bewerberinnen und Bewerber auf wenige Ausbildungsberufe, viele interessante Ausbildungsberufe haben sie gar nicht im Blick. Der Schlüssel zum Erfolg für viele Bewerber kann damit auch in diesem Jahr die Erweiterung des Blickfeldes sein, indem sie über Alternativen nachdenken“, sagt Bettina Münz. Sie leitet den operativen Geschäftsbereich der Agentur für Arbeit in Göppingen.

Auch wenn der Ausbildungsbeginn im Herbst nicht mehr weit ist, gibt es aktuell in der Agentur für Arbeit Göppingen noch 2 037 unbesetzte Ausbildungsstellen, die einen guten Start ins Berufsleben bieten. Jugendliche sollten sich deshalb schnellstmöglich melden und mit der Berufsberatung zusammen nach einer Ausbildungsstelle suchen.

Übrigens: Auch schwächere Bewerberinnen und Bewerber haben in diesem Jahr gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Arbeitgeber sind mehr und mehr bereit, ihnen eine Chance auf den Einstieg ins Berufsleben zu bieten. Wenn es zu Problemen in der Berufsschule kommt, kann die Agentur für Arbeit mit den ausbildungsbegleitenden Hilfen dabei helfen, dass es nicht zu einem Ausbildungsabbruch kommt.

Kostenlose Hotline für Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen:                             0800 4 5555 00

Kostenlose Hotline für Arbeitgeber, die einen Ausbildungsplatz melden möchten:            0800 4 5555 20

 

 

TOP 10 der noch offenen Ausbildungsstellen:

Kaufmann/-frau im Einzelhandel                  204

Verkäufer/in                                                   135

Industriemechaniker/in                                  72

Kaufmann/-frau – Büromanagement                       64

Koch/Köchin                                                  63

Friseur/in                                                        57

Mechatroniker/in                                           52

Restaurantfachmann/-frau                            48

Zahnmedizinische Fachangestellte/r             47

Fachkraft – Lagerlogistik                               46

 

 

Ausblick auf das zweite Halbjahr 2015

Der Arbeitsmarkt in der Region erweist sich nach wie vor „krisenfest“. Die Zahl der Beschäftigten wächst seit Jahren kontinuierlich und die Zahl der Arbeitslosen geht, abgesehen von saisonüblichen Schwankungen, zurück. „Wir rechnen damit, dass sich diese grundlegende Entwicklung fortsetzen und auch das zweite Halbjahr bestimmen wird. Beschäftigung wird weiter aufgebaut, Arbeitslosigkeit leicht reduziert“, meint Hüntelmann und stützt sich auf Prognosen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und aktuelle regionale Konjunkturumfragen.

„Qualifizierung und der Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit werden auch im zweiten Halbjahr zentrale Aufgaben von Arbeitsagentur und Jobcentern sein“, so Hüntelmann. Von Langzeitarbeitslosigkeit, einer Arbeitslosigkeit von einem Jahr und länger, sind in besonderem Maß Ungelernte betroffen.

 

GP_Kreisreport Juni 15

PM

 

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