Taekwondo und Tüftelei als wirksame Maßnahme gegen die Nikotin – Sucht – Neben einem gewissen Leidensdruck, und der Notwendigen Einsicht, ebnet vor allem ein starker Wille den Weg zum Nichtraucher
Von Alfred Brandner
Beschrieben wird ein sehr individueller, aber erfolgreicher Weg zur Nikotinentwöhnung. Letztendlich nicht nur der Gesundheit dienlich, sondern insbesondere dem Wohlbefinden eines jeden, denn der Weg vom Dauer-Raucher zum Nicht-Raucher kann Gesundheit, Anerkennung und Erfolg bringen.
Europäische Gesetze sehen Raucher als Plage, und Raucher werden geplagt: Der Raucher ist eine gefährdete Spezies. Ob am Arbeitsplatz, auf Bahnsteigen oder in Nichtraucher Wohnungen, der Raucher wird dort nicht mehr geduldet, vor die Tür geschickt und muss auf zugigen Balkonen und in dunklen Eckkneipen eine erbärmliche Existenz fristen.
Das war mir schon vor Jahren, mit Verlaub zu blöde. Erste Ansätze der Raucher – Verdrängung waren deutlich spürbar. Natürlich war auch die Angst vor den Folgen des Nikotinabusus ein nicht zu unterschätzendes Kriterium. Und um nicht länger von nicht rauchenden Zeitgenossen, und vom Nikotin selbst geprügelt zu werden, habe ich das Rauchen aufgegeben.
Was sich zunächst als einfaches Geschehen darstellt, ist in Praxe nicht immer für jeden ganz so leicht zu bewältigen, das habe ich selbst sehr deutlich erfahren müssen. Neben einem gewissen Leidensdruck und der notwendigen Einsicht, gehört vor allem auch ein sehr starker Wille dazu, um dieses nachweisliche, massiv gesundheitsschädigende Verhalten bleiben zu lassen.
Als Beispiel möchte ich, motiviert durch zwischenzeitlich eingetretene Erfolge auf mehreren Ebenen, auch anderen „Leidensgenossen“ zeigen, dass es selbst nach langen Jahren einer Raucherkarriere möglich ist vom Tabakrauch loszukommen. Ich lebe nun seit 1995 ohne den blauen Dunst, und mit einem kurzen Rückblick werde ich das gestern charakterisieren, und die hieraus resultierende Entwicklung bis heute darstellen.
Beginn der Raucherkarriere:
Erste Rauchversuche mit ca. 14 Jahren
Regelmäßiges Rauchen (inhalieren) mit ca. 16 Jahren
Mit dreißig Jahren lag der Bedarf bei ca. 40 Zigaretten täglich
Im Alter von vierzig Jahren hat der Organismus dann das Verlangen nach 60 Zigaretten signalisiert.
Durch meine Tätigkeit in der Notfallmedizin, und der damit gegebenen Möglichkeit zur medizinischen Weiterbildung, sowie bei selbstkritischer Betrachtung, war es in diesem fortgeschrittenen Stadium nicht schwer, eine absolute psychische- und physische Abhängigkeit eingestehen zu müssen. Es erfolgten mehrere erfolglose Versuche der Entwöhnung. In meinem Fall, nach langjährigem Nikotinabusus, in hoher Konzentration, wurde letztendlich deutlich, dass vorrangig die physische Abhängigkeit den Weg in ein Nichtraucherleben verhinderte.
Nach dieser Erkenntnis, habe ich dann als unterstützende Maßnahme handelsüblichen Nikotinkaugummi gewählt. Durch das „kauen“ wurde nicht nur das vom Organismus geforderte Nikotin zugeführt, sondern durch kauen, als Ersatzhandlung eine gewisse Ablenkung erreicht, was insbesondere der psychischen Abhängigkeit entgegen wirkte. Ich muss gestehen, ein sehr individueller Vorgang, denn auch das mit den Kaugummis zugeführte Nikotin, musste langsam, und in Form immer kleiner werdenden Dosierungen herunter gefahren werden.
Ein großer Vorteil war aber sofort erkennbar. Die beim Verbrennungsprozess entstehenden Mischtoxine, wurden ab diesem Moment nicht mehr zugeführt. Wen man bedenkt, dass es sich bei einer dieser beim „Rauchvorgang“ entstehenden Substanzen um Blausäure handelt, wird einem schnell bewusst wie ernsthaft die Gesundheit in Gefahr sein kann.
Zeitgleich, und mit dem Wissen, dass zu meinen Nikotinentwöhnungsmaßnahmen, und zur Herstellung und Aufrechterhaltung der Gesundheit als unabdingbare Maßnahme der Sport gehört, habe ich mich ganz bewusst für den asiatischen Kampfsport „Taekwondo“ entschieden. Körper und Geist sollen gestärkt werden!
Meine Lehrer, Gino D´Amico und Leonardo Scigliano, boten mir vom ersten Tag grundlegende und sehr wertvolle Hilfestellung auf meinem neuen Lebensweg. Diese Leistungen möchte ich hier ausdrücklich würdigen.
Hinzu kommt die tatkräftige Unterstützung durch die anderen Sportler. Unschöne Generationskonflikte wie z.B. in der Arbeitswelt, gibt es im Taekwondo nicht. Wir sind eine tolle Gruppe von sechs bis sechzig, und im Zusammenhalt nahezu unschlagbar.
Erste sportliche Fortschritte wurden erkennbar. Neben den regelmäßigen Trainingseinheiten, mussten unzählige Prüfungen abgelegt werden. Nun konnte ich an Wettkämpfen auf Länderebene teilnehmen. Erste und dritte Plätze bei Baden Württembergischen Technik – Meisterschaften konnten belegt werden. Nächster Höhepunkt, nach langen Mühen war die Prüfung zum ersten Meistergrad (WTF) vor einem Prüfungsteam der Baden Württembergischen Taekwondo Union. Nahezu zeitgleich wurde mir vom Großmeister George Kampitsas die Urkunde über die Qualifizierung zum „Instruktor für Selbstverteidigung“ überreicht. Als nächste Auszeichnung kam von George Kampitsas die Beurkundung zur Taekwondo – Meistergraduierung nach ITF. Nun folgten die Vorbereitungen zur nächsten Meistergraduierung. (WTF) Der Tag der Prüfung kam schneller als gedacht, und nach einigen Stunden Prüfungsstress, war auch diese Hürde überwunden. Die DAN – Certificate, wurden vom Kukkiwon World Taekwondo Headquarters in Seoul überreicht.
Ein weiterer Höhepunkt war die bestandene Prüfung zum 3. DAN (WTF) Taekwondo in Pfinztal bei Karlsruhe im Juli 2015, vor einem Prüfungsteam der Baden Württembergischen Taekwondo Union nebst Präsident.
In diesem Zusammenhang, möchte ich etwas näher auf die von mir gewählte Sportart „Taekwondo“ eingehen. Bedingt dadurch, dass durch eine Prüfungsordnung die Möglichkeit besteht, das bereits Erlernte durch immer anspruchsvollere Aufgaben beweisen zu können, ist die Motivation so groß, dass der Wunsch nach dem Zigarettenrauch eine eher untergeordnete Rolle spielt – zumindest in diesem Stadium.
Ein weiterer positiver Aspekt kommt hinzu. Kampfkunst bzw. die Kunst der Selbstverteidigung bleibt in der Ausführung nicht auf ein bestimmtes Lebensalter begrenzt. Durch die gegebenen und vielfältigen Möglichkeiten ist gewährleistet, dass das Ausüben von Taekwondo als Leistungssport im Wettkampf, aber auch als Breitensport für nahezu alle Altersgruppen gewährleistet ist.
Als zusätzliche Maßnahme und weiteres Standbein zur Unterstützung meiner Bemühungen endlich Nichtraucher zu werden, habe ich mir als geistig – kreative Aufgabe, eine mir gegebene Innovationsfreudigkeit zugute gemacht, um mich intensiv mit dem akuten medizinischen Notfall und den Eintreffzeiten von Rettungsdiensten und Notärzten zu beschäftigen. Als Ergebnis dieser Maßnahmen, stehen meine patentrechtlich geschützten Notfallschilder, die insbesondere bei nächtlichen Einsätzen eine enorme Hilfe zum schnelleren Auffinden der Notfallorte darstellen.
Abschließend darf man sagen, dass auf dem Weg vom Dauer – Raucher zum Nicht – Raucher, zuvor nicht erkannte Fähigkeiten entdeckt und weiter entwickelt wurden. Persönliche Erfolge sind zu verzeichnen. Zum einem im Sport, und zum anderen bei der Suche nach Innovationen die unser Leben bereichern können.
Die Einführung meines Notfallschildes kann dem Allgemeinwohl dienen. Die mit meinem Wegweiser für Rettungsdienste und Notärzte zu erzielende Zeitersparnis ist insbesondere auch vor dem Hintergrund dar anhaltenden Kosten im Gesundheitswesen zu sehen. Wenn Rettungsdienste und Notärzte schneller zum Ziel finden, kann so manches Leben gerettet, mancher Schaden begrenzt, und somit auch diverse Kosten eingespart werden.
Der Erfolg, im Sport dabei sein zu können, und das nun auf vielen Ebenen, ist für mich ein fester Bestandteil in meinem Leben, und trägt zum Erhalt der Gesundheit und meinem Allgemeinbefinden bei.
Und das Wichtigste, ich bin immer noch „erfolgreicher Nichtraucher, und fühle mich gesundheitlich wesentlich wohler und leistungsfähiger als jemals zuvor.
Ich möchte aber ausdrücklich betonen, dass ich niemand „missionieren“ möchte, nun Nichtraucher zu werden. Ich gönne allen meinen Mitmenschen einen individuellen Lebensstil.
Toleranz gehört eben zu den grundlegenden Anforderungen an ein menschliches Miteinander. Das wird in unserer Gesellschaft sehr oft übersehen, und betrifft in diesem Falle beide Parteien- Raucher und Nichtraucher.
Etwas gegenseitige Rücksichtsnahme, und wir können uns das Leben teilen.