Der Künstlerbund Klosterneuburg ist ein Kunstverein, der bald sein 110 jähriges Bestehen feiert und der sich aus international anerkannten Institutionen und deren Vertretern konstituierte.
Die „Gründungsväter“ waren Mitglieder (Künstler, Lehrer) der Wiener Secession, des Künstlerhauses und der Kunstakademie Wien. Im Gründungsjahr 1908 fand damals die erste Ausstellung im Stauferstift Klosterneuburg mit 10 Bildern Egon Schieles, aber auch seiner Lehrer Ludwig Strauch und Max Kahrer statt.
1938 musste, nach dem Anschluss an das Dritte Reich und der damit zusammenhängenden Strukturänderungen in Österreich, der Name „Verein heimischer Künstler Klosterneuburgs“ auf „Kameradschaft bildender Künstler Groß-Wien-Nord“ umbenannt werden. Der Vorstand und die Mitglieder blieben großteils die Gleichen. Diese Strukturänderung wurde nach 1945 wieder aufgehoben und mit dem Beitritt zu dem neu entstandenen Landesverband der Niederösterreichischen Kunstvereine wurde der Verein 1962 zum „Künstlerbund Klosterneuburg“.
1965 übernahm Prof. Otto Riedl das Präsidentenamt. Acht Jahre später erwirkte er ein Übereinkommen mit der Stadt Klosterneuburg, die eine 40jährige Nutzung der Souterrainräume in der Rostockvilla in Klosterneuburg für den Künstlerbund ermöglichte. Fast zwei Generationen lang wurden zahlreiche Ausstellungen mit unterschiedlichsten Künstlern in der „Otto-Riedl-Galerie“ durchgeführt.
Durch den Verkauf der Rostockvilla erlosch 2014 der Nutzungsvertrag und der Künstlerbund Klosterneuburg muss nun wieder, wie auch seine 14 Partnervereine in Niederösterreich, seine Ausstellungen mit den diversen Kulturträgern regional wie auch überregional selbst organisieren.
Durch die Städtepartnerschaft Klosterneuburg – Göppingen konnte der Galerist Rüdiger Wolff aus Hohenstaufen eine Ausstellung organisieren. Als Ausstellungsort wählte er – passend zum Stauferstift Klosterneuburg – die Räume des großen Saales im Wäscherschloss. Die interessanten Bilder werden dort vom 1. April bis 1. Mai 2015 präsentiert.
Die Vernissage findet am Mittwoch, dem 1. April um 19:00 Uhr statt. Der Eintritt ist zur Vernissage frei, welche durch Matthias Schweizer aus Hohenstaufen musikalisch umrahmt wird. Die Ausstellung ist donnerstags bis sonntags und feiertags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
Insgesamt werden 9 Künstler des Künstlerbundes Klosterneuburg ausstellen, nämlich: Jay Finger, Gertraud Kustiuk, Karl Paschek, Reingard Kopsa, Laf Wurm, Ernesto, G. W. Schmidbauer, Gerhard Papp und Georg Niemann ausstellen. Zwei Drittel der Künstler werden zur Vernissage selbst anwesend sein..
Jay Finger ist gebürtige Kalifornierin und eine Anhängerin der figurativen, pastösen Malerei. Der menschliche Akt ist ihr bevorzugtes Thema.
Bei Gertraud Kostiuk steht das Aquarell im Mittelpunkt mit dem Kernthema Stadtansichten, ihr Umland und die Natur.
Karl Paschek gilt als „Der Maler mit dem Zauberstab.“ (Zitat) Damit erzeugt er unglaublich farbenintensive, fast mathematisch errechnete Farbgebilde.
Reingard Kopsa verfolgt mit der Schichtmalerei eine spezielle Form des Aquarells. Bei dieser wird, an an der Staffelei stehend, verdünnte Aquarellfarbe Schicht um Schicht auf das Papier gebracht wird. Dies erzeugt eine besondere Tiefe und Lebendigkeit.
Mit Laf Wurm ist der Landschaftsmaler Niederösterreichs vertreten. Er zeigt kraftvolle, dichte, pastöse Werke, die an einen Van Gogh erinnern lassen.
Ernesto ist Maler und Grafiker – und Meister der Radierung! Für sechs Jahre betrieb er ein Atelier in Venedig, welches ein reichhaltiges Werk von italienischen Impressionen hervorrief.
Gerhard W. Schmidbauer erzeugt als Reliefschnittgrafiker durch gezielte Ausschnitte und Materialhinterlegungen ein plastisches Bild – das Papierrelief. Außerdem organisierte er gemeinsam mit dem Galeristen Rüdiger Wolff diese hochwertige Ausstellung.
Gerhard Papp arbeitet als Tusch- und Federzeichner, und fertigt feinst und genau angefertigte Motive in den Bereichen Architektur, Technik und Landschaft. Die Arbeiten lassen den Gedanken an Kupferstiche aufkommen.
Mit Georg Niemann ist ein Keramiker vertreten. Bei seinen Werken kommt es zur symbiotischen Verschmelzung des Organischen mit dem Technischen. So erzeugt er kühle Präzision mit einer vibrierenden Ästhetik.