Täglich verliert mindestens ein Autofahrer im Landkreis seinen Führerschein. Hochgerechnet auf Deutschland dürften das mehrere hundert eingezogene Führerscheine wegen Trunkenheit sein. Heute Morgen haben fast alle Polizeimeldungen den gleichen Inhalt: Besoffenen Autofahrern und Autofahrerinnen wurde der Führerschein abgenommen.
Ob in Uhingen, in Geislingen oder im benachbarten Laupheim, gleich fünf Führerscheine wurden an einem Tag eingezogen, die Fahrer*Innen bleiben viele Monate ohne Führerschein, manche werden sicher auch grundsätzliche Probleme damit haben, ihn überhaupt zurück zu bekommen, sind sie doch Wiederholungstäter.
Aber warum wird so viel getrunken? Wer ein Auto fährt, hat in der Regel einen Beruf, ein Einkommen, viele werden Familie haben. Also warum trinkt man dann, und warum gleich so viel.
Hat Deutschland ein generelles Alkoholproblem? Ist es berufliche Über- oder Unterforderung? Oder sind einem der Führerschein und der öffentliche Ruf, den man sich als „Fußgänger“ erwirbt, egal?
An die Vernunft der Autofahrer braucht man nicht zu appellieren, Alkohol teurer machen bringt auch nichts, die Trinker gehören nicht zu den armen Menschen und ein Bier oder ein Glas Wein oder auch mehr bei einer Feier sollte auch bezahlbar bleiben. Nur eben darf man dann kein Auto mehr fahren.
Helfen also nur noch höhere Strafen. Ein halbes Jahr Führerscheinentzug sind zu wenig, die Geldstrafen nicht hoch genug. Die Strafen sollten mit dem Blutalkoholwert ansteigen, kann heißen ab einem Promille ein Jahr Entzug, ab 1,5 Promille zwei Jahre und so weiter. Dazu Strafen, die sich am Einkommen orientieren: ab einem Promille sechs Monatsgehälter, ab 1,5 Promille 12 Monatsgehälter.
Und was natürlich auch hilft: mehr Kontrollen, damit keiner mehr unerkannt mit Alkohol im Straßenverkehr unterwegs ist.
Übrigens: Gesagtes gilt natürlich auch für den Drogenkonsum.