Lächle und sei froh, es hätte schlimmer kommen können. Also lächelte ich, war froh und es kam schlimmer. Das Match am Sonntagnachmittag machte wahrscheinlich nicht nur mich, sondern viele Fans von Frisch Auf sprachlos. Da kommt eine Mannschaft mit dem Anspruch in dieser Spielzeit wieder unter die Top Ten zu kommen zum Schlusslicht nach Wetzlar, welches bisher nach richtig deftigen Klatschen in Magdeburg und Kiel sowie den Niederlagen gegen Lemgo und Leipzig ohne einen Zähler das Tabellenende ziert und liefert eine richtig schamlose Leistung ab.
Das nimmt der ratlos wirkende Trainer wenige Minuten vor dem Ende eine Auszeit und weiß erst nach einigem hin und her wenn er denn jetzt auf der Platte weiterspielen lässt, aber eigentlich egal, denn sein Team präsentierte sich völlig emotionslos und stemmte sich vor einem breiten Fernsehpublikum auch nicht nur ein wenig gegen die drohende Blamage. So kam es wie es kommen musste, Frisch Auf war der ideale Aufbaugegner für die Mittelhessen die den ersten Sieg der Saison genossen, während die Göppinger wie begossene Pudel in den Katakomben der Rittal Arena verschwanden. Wieder einmal wurden viele klare freie Einwurfmöglichkeiten und drei Strafwürfe vergeben, technische und auch Abspielfehler häuften sich je länger das Spiel andauerte. Frisch Auf hatte keinen Matchplan, spielerisch das zeigten bereits die vorhergehenden Spiele haben die Schwaben nicht viel drauf und das immer wiederkehrende Kreisspiel Sarac mit Kozina haben die gegnerischen Mannschaften langsam auch verinnerlicht, ansonsten hat Göppingen keine Waffen, denn auch das Überzahlspiel ist gelinde gesagt eine mittelschwere Katastrophe. Das Ergebnis nach fünf Spieltagen, 3:7 Punkte und die kommenden Gegner Hamburg, Leipzig, Magdeburg und Lemgo lassen in Punkto Aufbesserung der Bilanz nicht unbedingt positives erahnen. Eine Frage jedoch bleibt, warum ist alles so trist beim ehemaligen Handballstolz Schwabens? Viele Stimmen geben dem Trainer die Hauptschuld, denn Markus Baur schafft es nicht aus vielen Einzelkönnern eine Team zu formen welches Spielwitz besitzt und auf die sich im Spiel ergebenden Anforderungen Antworten hat. Einstudierte und klare Abläufe sind nicht zu erkennen, meist geht es nach einer Rückraumkreuzung sofort ins eins gegen eins und wird der schnelle Abschluss gesucht. Ein großes Manko daraus resultierend ist auch die Einbindung der Außenspieler, die bei Frisch Auf eher zu Statisten degradieren. Dies ist die eine Seite der Medaille, die andere ist die Defensive inklusive der beiden Torhüter. Vid Poteko sollte der Heilsbringer im Abwehrzentrum sein, sollte sein! Letztendlich hat er in meinen Augen keine Ligatauglichkeit und stiftet in der Defensive mehr Unruhe als einem lieb sein kann. Dadurch sehen natürlich auch die Keeper nicht immer gut aus, wobei mir bei beiden die absolute Konstanz und eine souveräne Ausstrahlung fehlen. Es wird eine schwere, ja ich denke sogar sehr schwere Saison für die Grün-Weißen, für mich wäre mit dieser Mannschaft unter dem aktuellen Trainer Rang 14 wie in der vergangenen Spielzeit schon sehr respektabel, wobei man mit den bisher gezeigten Leistungen auch direkt in den Abstiegskampf reinrutschen könnte, warten wir´s ab.