Aufschwung im Tourismus hält im Winterhalbjahr 2014/15 an – Übernachtungszuwachs um nahezu 4 Prozent

Das baden‑württembergische Tourismusgewerbe konnte in den ersten Monaten des Jahres 2015 nahtlos an die positive Entwicklung des vergangenen Jahres anknüpfen. Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes stieg die Gästezahl in der heimischen Beherbergungsbranche (Beherbergungsbetriebe ab 10 Betten oder Stellplätzen) im Winterhalbjahr 2014/15 (November 2014 bis April 2015) insgesamt um stattlich 5,4 Prozent auf knapp 8 Mill., so viel wie nie zuvor in einem Winter.

Die für die Branche entscheidende Übernachtungszahl erhöhte sich gegenüber dem vorhergehenden Winter um 3,9 Prozent auf bisher ebenfalls unerreichte 19,5 Mill. Einmal mehr ragten dabei die ausländischen Gäste durch überdurchschnittliche Zuwachsraten um10 Prozent bei der Gästezahl bzw. um 8,1 Prozent bei den Übernachtungen heraus. Beide Größen verzeichneten aber auch bei den Gästen aus Deutschland in allen Monaten des Winterhalbjahrs 2014/15 ein deutliches Plus, das sich für den gesamten Zeitraum auf 4,1 Prozent bei den Gästeankünften bzw. auf 2,9 Prozent bei den Übernachtungen summierte.

Auch in den Aufgliederungen nach den verschiedenen Marktsegmenten dominierten im vergangenen Winter die positiven Vorzeichen deutlich. Unter den Betriebsarten verzeichneten insbesondere die Hotels garnis und die Hotels überdurchschnittliche Übernachtungszuwächse von 5,8 bzw. 5,5 Prozent. Während alle anderen Betriebsarten ebenfalls im Plus lagen, waren Übernachtungen auf Campinglätzen (−1,9 Prozent) und in Gasthöfen (−0,7 Prozent) etwas weniger gefragt als im vorhergehenden Winterhalbjahr. Unter den Gemeindegruppen traf dies auch auf die Kneippkurorte (−0,5 Prozent) zu. Bei alle anderen Formen von prädikatisierten Gemeinden mit Ausnahme der Erholungsorte (+4,1 Prozent) blieben die Übernachtungszuwächse unter dem Landesergebnis von +3,9 Prozent zurück. Mit +5 Prozent deutlich darüber lagen einmal mehr die sonstigen Gemeinden ohne touristisches Prädikat, zu denen insbesondere auch die meisten (größeren) Städte des Landes zählen. Noch kräftiger legten die Gemeinden mit 50 000 bis 100 000 Einwohnern (+5,9 Prozent), die Großstädte ab 100 000 Einwohnern sowie die Verdichtungsräume nach dem Landesentwicklungsplan (jeweils +6,3 Prozent) zu. Damit hielt der bereits seit längerem zu beobachtende Trend zum Städtetourismus auch im Winterhalbjahr 2014/15 an.

In der regionalen Betrachtung nahmen im vergangenen Winter die Übernachtungen in den Reisegebieten Bodensee (+ 6,9 Prozent) und im Nördlichen Baden‑Württemberg (+6,8 Prozent) am stärksten zu. Auch die Region Stuttgart übertraf mit einem Plus von 4,8 Prozent noch das Landesergebnis. Bis auf den Hegau, der das Übernachtungsergebnis aus dem vorhergehenden Winter gerade halten konnte, verzeichneten auch alle anderen Reisegebiete des Landes Übernachtungszuwächse.

 

Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben*) in Baden-Württemberg nach Tourismushalbjahren ab 2008
Zeitraum Mill. Übernachtungen
*) Bis Sommerhalbjahr 2011 Beherbergungsbetriebe ab 9 Schlafgelegenheiten, ab Winterhalbjahr 2011/12 Beherbergungsbetriebe ab 10 Betten bzw. Stellplätzen.
Sommerhalbjahr 2008 26,8
Winterhalbjahr 08/09 16,4
Sommerhalbjahr 2009 26,2
Winterhalbjahr 09/10 16,2
Sommerhalbjahr 2010 27,1
Winterhalbjahr 10/11 17,1
Sommerhalbjahr 2011 28,2
Winterhalbjahr 11/12 18,3
Sommerhalbjahr 2012 29,2
Winterhalbjahr 12/13 18,3
Sommerhalbjahr 2013 29,4
Winterhalbjahr 13/14 18,8
Sommerhalbjahr 2014 30,2
Winterhalbjahr 14/15 19,5

© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2015

 

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