Aus dem Gemeinderat Hattenhofen

Neues Bauhoffahrzeug

Für knapp 27.000 Euro erhält der Bauhof einen neuen Frontmäher. Aufgrund der Testfahrten durch den Bauhof und nach einer Vorstellung durch die Hersteller entschied sich der Gemeinderat – bei einer Gegenstimme – unter drei Vorführmodellen für einen Mäher der Firma Jon Deere. Der alte Mäher hatte nach 17 Jahren den Geist aufgegeben.

Neuer Hausmeister

Für die gemeindlichen Gebäude gibt es einen neuen Hausmeister:

Gerhard Wagner aus Hattenhofen tritt am 22. Oktober seinen Dienst an.

Landkreis erhöht Umlage der Kommunen

Der Hebesatz für die Kreisumlage 2019 soll um 1,4 Prozentpunkte steigen. Dies teilt Landrat Edgar Wolff den Gemeinden mit. Für die 255.813 Landkreisbewohner bedeutet dies eine Belastung von 473 Euro pro Kopf. Als Grund gibt Wolff an, dass die Steuerkraftsumme der kreisangehörigen Städte und Gemeinden nur um 0,43 Prozent ansteige, während der Landesdurchschnitt bei 5,85 Prozent liege. Die 110 Millionen Euro für den Klinik-Neubau in den nächsten Jahren muss der Landkreis komplett über Kredite finanzieren. Während sich die Erträge im Haushaltsjahr 2019 gegenüber dem Vorjahr um rund 5,5 Millionen erhöhten, stiegen die Aufwendungen um 10,8 Millionen Euro. Die größten Ausgaben bestreitet der Landkreis für die Verbesserung des ÖPNV (plus 4,25 Millionen Euro) und zur Abdeckung des Klinikdefizits (plus 3,2 Millionen Euro). Die Eingliederungshilfe für behinderte Menschen steigt um 3,4 Millionen Euro, die Aufwendungen für Asylbewerber und Flüchtlinge sinken um 2,8 Millionen Euro (ohne liegenschaftsbezogene Aufwendungen). Die Hilfe für Kinder, Jugendliche und Familien steigt um 900.000 Euro. Der Schuldenstand des Landkreises wird, abzüglich der planmäßigen Tilgungen, Ende 2019 bei gut 52 Millionen Euro liegen.

Fast 600 Straßenleuchten in Hattenhofen

Umrüstung auf LED

In Deutschland müssen Straßenleuchten, die nicht die ganze Nacht brennen, mit einem roten Ring markiert werden. Dies ist ein Relikt aus der Straßenverkehrsordnung von 1937. In Österreich ist die Rechtslage ähnlich. Die Gemeinde Hattenhofen wird die rund 100 betroffenen Masten nicht mit diesen Ringen markieren, so Bürgermeister Jochen Reutter auf Nachfrage aus dem Gemeinderat. Stattdessen werde nach und nach auf LED umgerüstet.

Zuvor hatte Reutter den Jahresbericht der Netze BW für die Straßenbeleuchtung 2017 vorgestellt. In Hattenhofen listet die Netze BW 598 Leuchtstellen auf 595 Masten auf. Die Kabellänge des Straßenbeleuchtungsnetzes beläuft sich auf über 26 Kilometer. Zu 47 Prozent bestand die Beleuchtung Ende 2017 aus Natriumdampflampen, zu 30 Prozent aus LED-Modulen. Die restlichen Leuchten bestehen zum Beispiel aus Halogen. Die Natriumdampflampen – Mitte der 1990er Jahre als modernes und energiesparendes Leuchtmittel eingeführt – werden derzeit abgebaut und nach und nach durch LED-Leuchten ersetzt. Die meisten Leuchten sind bis zu fünf Jahre alt, teilweise auch 15  bis 20 Jahre. Es gibt auch noch ein paar Leuchten, die älter als 40 Jahre sind. Über 200 Masten sind älter als 40 Jahre, gut 100 Masten sind immerhin noch 35 Jahre alt. Im Zug der Revision haben die Netze BW im Berichtsjahr 169 Leuchtmittel ausgetauscht. 34 Betriebsstörungen mussten behoben werden, es gab zwei Beschädigungen durch Dritte. Auch mehrere Masten mussten aus statischen Gründen ausgetauscht werden.

Stromversorgung: Geringe Ausfallzeiten in Hattenhofen

Verkabelung ersetzt Freileitungen

Andreas Jarolim, Konzessionsmanager und Harald Zimmermann, Kommunalberater der Netze BW, stellten im Gemeinderat den Strom-Netzbetrieb in Hattenhofen vor. Der Stromverorger ist dabei, die Freileitungen nach und nach abzubauen und durch Verkabelungen zu ersetzen. In Hattenhofen habe man sehr geringe Ausfallzeiten, betonte Andreas Jarolim: Diese liegt für alle Netzkunden bei 4,2 Minuten im Jahr, der deutsche Durchschnittswert liegt bei 13,3 Minuten. In Großbritannien liegt die durchschnittliche Ausfalllzeit bei 55 Minuten im Jahr, in Frankreich sogar bei 68 Minuten. Durch Neuanschlüsse und Verkabelungen im Oberholzweg, in der Bruckwiesenstraße, in der Hauptstraße sowie in Dieselstraße und Friedhofstraße haben die Netze BW rund 345.000 Euro investiert. Aktuell in der Ringstraße, demnächst in der Hauptstraße und ab 2019 im Bruckwiesen, in Reustadt und nochmal  in der Hauptstraße werden die Netze BW weitere 240.000 Euro in verbesserte Netze oder Verkabelungen investieren.

Viele Anlagen für regenerative Energie

Die Netze BW führen in Hattenhofen 140 Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien. 135 Anlagen, das sind gut 96 Prozent, sind Solaranlagen, daneben gibt es vier Kraft-Wärme-Kopplungen (drei gemeindliche Nahwärme-Netze und eine private Anlage) und eine Biogasanlage. Diese Anlagen leisten insgesamt 1.831 Kilowatt, wobei die Biogasanlage eines Landwirts einen überproportionalen Anteil von gut 17 Prozent ausmacht. Mit diesen Anlagen werden rund. 3,3 Millionen Kilowattstunden ins öffentliche Netz eingespeist; 1000 Kilowattstunden entsprechen etwa dem Verbrauch eines Singlehaushalts. Den höchsten Stromverbrauch im Jahr 2017 mit 68 Prozent hatte die Industrie, es folgen die privaten Haushalte mit 15 Prozent und Elektrowärme mit 12 Prozent. Den geringsten Anteil hat die Straßenbeleuchtung mit 0,4 Prozent.

Diskussion um Elektromobilität               

Den größten Stromverbrauch bis 2050 sehen die NetzeBW durch das Laden der bis dahin prognostizierten Elektroautos. Daher müsse man das Stromnetz massiv ausbauen. Wie solle das erfolgen? fragte ein Gemeinderat. 80 Prozent des Strombedarfs aus regenerativen Energien zu decken sei für Ihn blanke Utopie, so der Sprecher. Die Politik mache uns da was vor. Sei man nicht eher dann wieder auf Atomstrom aus Nachbarländern angewiesen? Die Vertreter der Netze BW wiesen diesen Einwand zurück. Derzeit erzeuge man in Deutschland, auch mit regenerativen Energien, so viel Strom, das man ins Ausland liefere. Das Problem werde künftig nicht die Menge der erforderlichen Energie, sondern deren Speicherung und Verfügbarkeit. Es werde schwierig, soviel Kapazität zur Verfügung zu stellen, dass alle Nutzer von E-Autos gleichzeitig laden können. Ein Gemeinderat hält das Elektroauto für „Wählerverdummung“, alle physikalischen und technischen Grundlagen sprächen dagegen. Allein bei der Herstellung der erforderlichen Akkus erzeuge man eine riesen Kohlendioxid-Belastung. Das Elektroauto sei ein „Klimakiller hoch fünf“, diese Wahrheit müsse in der Politik endlich jemand aussprechen, zumal die Kanzlerin promovierte Physikerin sei. In der Gesamtbilanz sei der CO2 Ausstoß beim Elektroauto viel größer als beim Diesel – oder Benzinfahrzeug. Eher müsse man beispielsweise auf Brennstoffzellentechnik setzen. Diese Technik würden die deutschen Automobilhersteller wider besseres Wissen seit Jahren vernachlässigen, so ein weiterer Gemeinderat, im Gegensatz zu den Japanern. Seit der Dieselaffäre habe sein Vertrauen gelitten, so Bürgermeister Jochen Reutter. Er verwies auf wasserstoffbetriebene Fahrzeuge, wie es sie beispielsweise in Südtirol gibt. Auch bei der Herstellung und Bearbeitung von Wasserstoff entstehe zunächst Kohlendioxid, so der Gemeinderat, der die Elektroautos kritisiert.

PM Gemeindeverwaltung Hattenhofen

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