Die dunkle Jahreszeit kommt, Hochzeit auch für Einbrecher. Das rät die Polizei:

598 Einbrüche in Wohnungen registrierte die Polizeiliche Kriminalstatistik im Jahr 2017 für den Bereich des Polizeipräsidiums Ulm. Davon blieben 42 Prozent im Versuch stecken, also fast die Hälfte. Die Zahl der Einbrüche ging gegenüber dem Vorjahr zwar um 181 Fälle (23 Prozent) zurück.

Dennoch gibt die Polizei keine Entwarnung. Denn jetzt mit dem Herbst kommt die dunkle Jahreszeit. Eine Zeit, in der Einbrecher vermehrt zugange sind, so die Erfahrung der Polizei. Um den Dieben nicht auch noch den Zugang über das Internet zu ermöglichen, hat die Polizei jetzt Tipps zum Smart Home parat. „Dass in fast der Hälfte der Fälle die Einbrecher scheiterten belegt, dass sich Einbrüche verhindern lassen“, sagt Polizeisprecher Holger Fink vom Polizeipräsidium Ulm. Jeder könne einen Teil zu seiner Sicherheit beitragen, wenn er diese Tipps beachte:

– Verschließen Sie Fenster, Balkon- und Terrassentüren, schließen Sie Haustüren immer zweifach ab, auch bei kurzer Abwesenheit.

– Vorsicht: Gekippte Fenster sind von Einbrechern leicht zu  öffnen.

– Wenn Sie Ihren Schlüssel verloren haben, wechseln Sie umgehend den Schließzylinder aus.

– Deponieren Sie Ihren Haus- oder Wohnungsschlüssel niemals draußen. Einbrecher kennen jedes Versteck!

– Rollläden sollten nur zur Nachtzeit geschlossen werden. Sie wollen ja nicht schon auf den ersten Blick Ihre Abwesenheit signalisieren.

– Lassen Sie bei einer Tür mit Glasfüllung den Schlüssel nicht  innen stecken.

– Öffnen Sie auf Klingeln nicht bedenkenlos, sondern zeigen Sie gegenüber Fremden ein gesundes Misstrauen. Nutzen Sie Türspion und Sperrbügel.

Einbruchschutz könne auch durch Nachbarschaftshilfe ermöglicht werden:

– Pflegen Sie den Kontakt zu Ihren Nachbarn. Denn in einer aufmerksamen Nachbarschaft haben Einbrecher kaum eine Chance.

– Halten Sie in Mehrfamilienhäusern den Hauseingang auch tagsüber geschlossen.

– Prüfen Sie, wer ins Haus will, bevor Sie den Türöffner drücken.

– Achten Sie auf Fremde im Haus oder beim Nachbarn und sprechen Sie sie an.

– Verschließen Sie in Mehrfamilienhäusern die Keller- und  Bodentüren.

– Betreuen Sie die Wohnung länger abwesender Nachbarn, indem Sie z.B. den Briefkasten leeren. Es geht darum, einen bewohnten Eindruck zu erwecken.

– Alarmieren Sie bei Gefahr (Hilferufe, Alarm) und in dringenden Verdachtsfällen sofort die Polizei übe Notruf 110.

Und ganz neu – einige Tipps zum Smart Home:

– Aktualisieren Sie die Software Ihrer Geräte, sobald Sicherheitsupdates zur Verfügung stehen.

– Ändern sie voreingestellte Standardpasswörter.

– Aktivieren Sie die Firewall des Routers.

– Aktivieren Sie die Verschlüsselung der Kommunikation der IoT-Geräte.

– Verbinden Sie IoT-Geräte nur mit dem Internet, wenn ein Fernzugriff erforderlich ist.

– Nutzen Sie VPN für eine gesicherte Verbindung in Ihr Heimnetz.

– Richten Sie ein separates WLAN für IoT-Geräte ein.

– Denken Sie an Sabotageschutz.

– Lassen sie sich vor dem Kauf von Smart-Home-Sicherungen durch einen Fachmann beraten.

Sie wollen Ihr Haus oder ihre Wohnung besser vor Einbruch sichern?

Dazu bieten die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen des Polizeipräsidiums Ulm eine Beratung, auch zum Smart Home. Der Service ist produktneutral, fachmännisch, unverbindlich und kostenlos.

Speziell geschulte Polizeibeamte erläutern telefonisch, am Haus oder in den Beratungsstellen, wie man sich effektiv vor Einbrüchen schützen kann.  Termine können unter der Rufnummer 0731/188-1444 vereinbart werden.

Erste Tipps zum Schutz gegen Einbruch gibt die Polizei im Internet unter www.k-einbruch.de.

Hinweis: Die Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls ist seit Jahren ein strategischer Schwerpunkt des Polizeipräsidiums Ulm. So ließ sich  Jahr 2017, wie schon 2016, ein weiterer Rückgang der Einbrüche feststellen. Auf die einzelnen Stadt- und Landkreise verteilt ergaben sich 2017 folgende Zahlen: 122 Einbrüche im Stadtkreis Ulm, 111 im Alb-Donau-Kreis, 109 im Landkreis Biberach,

122 im Landkreis Heidenheim und 134 im Landkreis Göppingen. Auch die Aufklärungsquote der Polizei stieg. So lag die Aufklärungsquote im Jahr 2016 noch bei 14,2 Prozent, im Jahr 2017 hingegen bei 25,8 Prozent. Für 2018 scheinen die Zahlen weiter zurückzugehen, was die Polizei auch auf ihre intensiven Maßnahmen zurückführt. Allein die Beamten der Polizeilichen Prävention haben 2018 bereits rund 400 Veranstaltungen und Beratungen zum Einbruchschutz durchgeführt. Die Polizei freut sich über diesen Zuspruch. Auch für die Hauseigentümer sind die Maßnahmen von Vorteil, werden sie doch zusätzlich durch günstige Kredite für genau diesen Zweck unterstützt.

Mehr Infos: www.k-einbruch.de, www.kfw.de

 

PM  Polizeipräsidium Ulm

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