IHK vermittelt attraktive Ausbildungsplätze an Studienabbrecher – Ausbildung oft bessere Alternative zum Studium

„Mit ihren Angeboten für Studienabbrecher ist die IHK auf dem richtigen Weg“, sagt Marjoke Breuning, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart. Denn eine neue Studie im Auftrag der Landesministerien für Wissenschaft und Wirtschaft zeigt, dass zwei Drittel der Studienabbrecher eine Berufsausbildung machen. Viele Unternehmen hätten Studienabbrecher als wichtige Bewerberzielgruppe für eine Berufsausbildung erkannt. Deshalb hat die IHK Region Stuttgart schon vor ein paar Jahren mit speed.it und speed.finance zwei spezielle Angebote entwickelt und Berufsschulen als Partner gewonnen. „Diese Entwicklung ist ein neuer Trend. Immer mehr junge Menschen mit Fachhochschul- oder Hochschulreife wollen lieber einen Beruf lernen als studieren und finden manchmal erst auf Umwegen dorthin“, so Breuning. „Die Praxis und nicht zuletzt diese Studie beweisen, dass der Ausstieg aus einem begonnenen Studium keine berufliche Sackgasse sein muss.“

speed.it
Die IHK Region Stuttgart und die it.schule stuttgart haben ein attraktives Programm für die IT-Branche entwickelt: Studienabbrecher aus den MINT-Bereichen Mathematik, Physik, Informatik, Wirtschaftsinformatik und ähnlichen Studiengängen mit entsprechenden Kenntnissen im Hard- und Softwarebereich haben damit gute berufliche Perspektiven. Sie können eine zeitlich stark verkürzte Berufsausbildung von eineinhalb bis zwei Jahren absolvieren. Die Auszubildenden sind ein bis eineinhalb Tage in der Woche in der it.schule stuttgart und dreieinhalb bis vier Tage pro Woche im Unternehmen. Um im Rahmen von speed.it in einem der Berufe Fachinformatiker/-in Anwendungsentwicklung oder Fachinformatiker/-in Systemintegration ausgebildet werden zu können, sind mindestens zwei Studiensemester beziehungsweise 20 Credit Points nachzuweisen. Die IHK prüft anhand der Bewerbungsunterlagen, ob die Voraussetzungen zur Teilnahme am Programm speed.it erfüllt werden und berät den Bewerber oder die Bewerberin zu einem am Programm teilnehmenden Betrieb. Nach erfolgreichem Vorstellungsgespräch kann bei Vorliegen der Voraussetzungen ein auf 18 bis 24 Monate verkürzter Ausbildungsvertrag geschlossen werden. Interessenten, die im Oktober noch in die neue Klasse mit rund 22 Teilnehmern aufgenommen werden möchten, können sich bei der IHK melden, Tel. 0711 2005-1403.

speed.finance
Bei diesem Angebot haben Studienabbrecher aus den Studiengängen Betriebswirtschaft, Rechtswissenschaft, Volkswirtschaftslehre und ähnlichen Studiengängen gute berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Sie können eine zeitlich stark verkürzte Berufsausbildung von zwei Jahren im Beruf Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen mit der Zusatzqualifikation Finanzassistent/-in absolvieren. Die Kaufmännische Schule 1 bereitet auch intensiv auf die Sachkundeprüfung zum Finanzanlagenfachmann/-frau IHK gemäß § 34f Gewerbeordnung vor. Die Auszubildenden sind eineinhalb Tage in der Kaufmännischen Schule 1 und dreieinhalb Tage pro Woche im Unternehmen. Um im Rahmen von speed.finance in den genannten Berufen ausgebildet zu werden, sind mindestens zwei einschlägige Studiensemester und 20 Credit Points nachzuweisen. Den erfolgreichen Absolventen des Programms stehen Angebote der Höheren Berufsbildung der IHK wie zum Beispiel Geprüfter Fachwirt für Versicherungen und Finanzen offen.

Laut Studie stellen Praxisbezug und Inhalt des jeweiligen Ausbildungsberufs die wichtigsten Motive für die Aufnahme einer Berufsausbildung dar. Die IHK sieht sich bestätigt: nicht für jeden sei ein Studium die richtige Wahl. Deshalb sei es auch gerade für Abiturienten so wichtig, sich umfassend über Alternativen zum Studium zu informieren. „Wir werden nicht müde, für bessere Berufsorientierung zu trommeln. Umfassende Information über Berufe, Lehrinhalte,  Herausforderungen, Weiterbildungsmöglichkeiten und  Karrierewege sind Voraussetzung, damit man sich möglichst gleich für den richtigen Beruf entscheidet“, sagt die IHK-Präsidentin. Dass diese Strategie greift, belegt laut IHK auch der stetig steigende Anteil von Abiturienten an Auszubildenden.
In diesem Jahr haben in der Region Stuttgart bereits 37 Prozent der neuen Auszubildenden Hochschul- oder Fachhochschulreife. Im Jahr 2009 waren es noch nicht einmal 20 Prozent.

PM IHK Region Stuttgart

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