Naturnahe Urnengräber in Salach

Die Bestattungs- und Friedhofskultur befindet sich derzeit in einem tiefgreifenden Wandel. Immer mehr Menschen empfinden manche Traditionen und Rituale mittlerweile nicht mehr als angemessen oder erforderlich. Deshalb wird auch der Trend zur Wahl eines Urnengrabes, ebenso wie der Wunsch nach pflegefreien Grabstätten, immer größer. Bisher konnte dieser Nachfrage auf dem Salacher Friedhof mit einem umfangreichen Angebot an Urnenwänden Rechnung getragen werden. Mittlerweile gibt es jedoch neue Orte und Formen persönlichen Gedenkens, beispielsweise in Form von Rasengrabfeldern oder Baumbestattungen in Friedwäldern.

Da im „Alten Teil“ des Salacher Friedhofs, zwischen katholischer Kirche, Tränenbrunnen und Lange Straße aufgrund eines Belegungsverbots keine Sargbestattungen mehr zulässig sind, machten sich Gemeinderat und Verwaltung intensive Gedanken über eine Umgestaltung dieses Bereichs im Hinblick auf neue Bestattungsformen für Urnen. Bei Besichtigungsfahrten auf anderen Friedhöfen überzeugte das Konzept eines naturnahen Grabfelds, dessen Pflege von einem Gärtnereibetrieb übernommen werden soll.

Im ersten Bauabschnitt wurden nun zwei Natur-Grabfelder mit insgesamt 78 Gräbern hergestellt. Nach erfolgter Ausschreibung hat die Friedhofsgärtnerei Konzelmann-Höfer GmbH & Co. KG aus Eislingen die Gestaltung und Bepflanzung der Grabfelder übernommen. Hierbei wurden auf den ausgewiesenen Flächen Hülsen für je zwei Urnen in den Boden eingelassen. Damit bietet sich die Möglichkeit in einem Grab bis zu zwei Urnen zu bestatten, so dass Ehepartner oder andere Familienangehörige eine gemeinsame Ruhestätte finden können. An der Oberfläche fungiert ein Steinfindling oder eine Stele mit Schriftzug als Grabmal und markiert damit den Standort des Grabes. „So haben die Angehörigen im Gegenzug zu anderen Sammelgrabanlagen einen festen Bezugspunkt für die Lage des Grabes“ erläutert Bürgermeister Julian Stipp. „Darauf haben wir bei der Entscheidung für dieses Konzept großen Wert gelegt“. Gleichzeitig fällt bei den Angehörigen kein Aufwand für die Grabpflege an. Diese wird für die gesamte Fläche ebenfalls von der Friedhofsgärtnerei Konzelmann-Höfer übernommen.

Seit der Freigabe des Natur-Grabfelds am 01.06.2018 haben bereits drei Beisetzungen stattgefunden. Bei der offiziellen Einweihung und Segnung am vergangenen Donnerstag, 19.07.2018 lobten sowohl die Pfarrer beider Konfessionen als auch Bürgermeister Julian Stipp die gelungene Umsetzung dieser Erinnerungsstätte.

Foto: Das neue Natur-Grabfeld auf dem Salacher Friedhof

PM Gemeinde Salach

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