Die grüne Kreistagsfraktion hat geschlossen und mit Überzeugung der Resolution des Kreistages zugestimmt, die die Weiterführung des Metropolexpresses von Süßen nach Geislingen im SPNV- Konzept des Landes fordert. In einem S-Bahnähnlichen Verkehr Geislingen und Stuttgart im Halbstundentakt zu verbinden halten wir für dringend erforderlich. „Geislingen darf nicht abgehängt werden“ so die einhellige Meinung. Ein verlässlicher und getakteter ÖPNV ist das Rückgrat einer zukunftsfähigen Mobilität – auch für die Berufspendler.
Dass das Verkehrsministerium des Landes den Schienenpersonennahverkehr um 20% ausweiten will, ist ein richtiger Schritt in Richtung Klimaschutz und Veränderung des modal split, so Dorothee Kraus-Prause, nur müssen dazu auch die Gelder des Bundes fließen. Die bestehende Unsicherheit im Blick auf die Höhe der Regionalisierungsmittel wurde jüngst auch vom Städtetag kritisiert. Knapp sind die Landesmittel auch deshalb, weil 2003 im „Großen Verkehrsvertrag “ die damalige CDU- Regierung mit der Deutschen Bahn einen im Vergleich zu anderen Bundesländern viel zu hohen Preis pro Zugkilometer verhandelt hat und nach Gutachtermeinung 1,25 Milliarden Euro zu viel an die Bahn bezahlt wurden, die jetzt fehlen. Solange der Kreis nicht Vollmitglied im VVS ist, ist die Forderung an den Verband Stuttgart zur Mitfinanzierung eines S-bahnähnlichen Verkehrs nicht sachgerecht, so die Regionalrätin. Auch gibt es grundsätzliches Verständnis für das Vorgehen des Landes in der Fraktion, dass – ähnlich wie beim Straßenbau –Priorisierungen bei der Förderung vorgenommen werden.
Jüngste Informationen der Deutschen Bahn, dass die gewünschte Verbindung Geislingen-Stuttgart aus technischen Gründen gar nicht möglich ist, kritisieren die Grünen aufs Schärfste: „So wirkt sich die verfehlte Politik der Deutschen Bahn auch auf den Nahverkehr im Filstal aus: Vernachlässigung des Regionalverkehrs mit Abbau von Ausweichgleisen und Überplanung von freiwerdenden Flächen“, so Martina Zeller-Mühleis, Sprecherin der Kreistagsfraktion.. Der Wahrheitsgehalt dieser Informationen muss überprüft werden. Seit Jahren tauchen ständig neue Hürden auf.
Die Grünen begrüßen ein gemeinsames Vorgehen aller Verantwortlichen im Kreis zur Stärkung des SPNahverkehrs. Sie fordern aber eine genaue Betrachtung der komplexen Problematik. Hans Zeeb: „Die CDU und Freie Wähler machen es sich zu einfach, wenn sie sich auf Verkehrsminister Winfried Hermann einschießen. Im Interesse der Nutzer kann es jetzt nicht um Schuldzuweisungen, sondern nur um kluge Verhandlungen gehen.“
PM